Streaming (1)

Inhalte(1)

Max Schmeling gilt als Ausnahmesportler und Ehrenmann. Er begann in den zwanziger Jahren seine Boxkarriere und wurde bereits Anfang der Dreißiger zum Boxweltmeister gekrönt. Bis heute gilt er als einer der populärsten Sportler Deutschlands, als ein Sportidol einer ganzen Generation. Durch seine Rechtschaffenheit, seine Bescheidenheit, seine Treue und sein Ehrgefühl ist Max Schmeling bis zu seinem Tod 2005 im Alter von 99 Jahren und darüber hinaus ein Vorbild geblieben. (Verleiher-Text)

(mehr)

Kritiken (1)

NinadeL 

alle Kritiken

Deutsch Im Jahr 1977 drehten die Fox´ den Fernsehfilm Ring of Passion für NBC. Sein Drehbuch beschränkte sich ausschließlich auf die Jahre 1936-1938, in denen zwei wichtige Boxkämpfe zwischen Joe Louis und Max Schmeling stattfanden. Obwohl es sich um ein bahnbrechendes Werk handelt, ist es nicht sonderlich gelungen. Niemand sticht als Schauspieler hervor, Hitler trägt einen Wangenbart... Das ist alles so lächerlich. Diese erste Schwalbe wurde jedoch erst 2002 wieder aufgegriffen, als sich Starz! und Gemini in einer interessanten amerikanisch-deutschen Koproduktion zusammenschlossen. Der Film Joe & Max war unvergleichlich besser, Til Schweiger dominierte die Schauspielerei, die Kulissen waren viel realistischer, die Instrumentalmusik war ein echter Genuss. Leider gelang es Peta Wilson zum Beispiel, Britt Eklands dilettantische Darbietung aus den vergangenen Jahren zu übertreffen, aber es war trotzdem nicht ganz dasselbe. Die Hauptstärken von Joe & Max blieben also die Zeitspanne von 1936 bis 1952 und die gleichmäßige Verteilung des Schwerpunkts auf die Familien der beiden Champions auf zwei Kontinenten. Die Pointe war, dass Joe und Max immer Freunde waren, unabhängig von der Politik. Und jetzt, nach acht Jahren, kommt Uwe Boll mit seinem rein deutschen Film. Dieser Regisseur soll die deutsche Antwort auf die Persönlichkeit von Ed Wood Jr. sein, aber lassen wir das mal beiseite. Sein Max Schmeling ist ein Film mit überraschenden Qualitäten. Boll drehte seine eigene Produktion (das Ganze wird von seiner Boll AG dominiert) nach einem Drehbuch von Timo Berndt und fand in dem Boxer (und Nachwuchsschauspieler) Henry Maske den mit Abstand realistischsten Vertreter für sein Projekt. Er räumte der Person seiner Frau Anny Ondra viel Platz ein, die, gespielt von Susanne Wuest, die beiden vorangegangenen schwachen Versuche, diese herausragende europäische Persönlichkeit zu interpretieren, völlig in den Schatten stellte, die zuvor unweigerlich daran scheiterten, dass sie nicht nur eine Zierde in einer Geschichte über das Boxen war. Wuests Ondra ist zwar immer noch keine perfekte Darstellung von Anny Ondráková, aber sie ist zumindest eine kompakte Filmfigur und kontextuell sehr sensibel in die Realitäten des wahren Lebens eingebettet. Es ist eine sehr angenehme Überraschung, dass die Figur von Karel Lamač nicht fehlt, der sogar sehr korrekt als Annys Partner in ihrer gemeinsamen Produktionsfirma vorgestellt wird. Bolls Max Schmeling ist also ein biografischer Monumentalfilm über die deutsche Sportlegende, die ihr Leben mit dem Anny Ondrákovás verband. Er vergisst nicht all die grundlegenden Wendungen in ihrem Leben nach 1930, als sie sich kennenlernten und er Weltmeister im Schwergewicht wurde, und nach den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs führt er die rückblickende Erzählung in den turbulenten Nachkriegsjahren zu einer endgültigen Pointe zusammen, die feierlich im Finale 1948 gipfelt. Es hat lange gedauert, ich verfolge die Nachrichten über den Dreh mindestens seit letztem Sommer und das Warten hat sich wirklich gelohnt. Mögliche düstere Visionen haben sich nicht bewahrheitet. Ein großer Pluspunkt für Bolls Film ist allein schon die Tatsache, dass der Mythos des Gesprächs mit Hitler bei einem Stück Napfkuchen, in der zweiten Version bei einem Strudel, nicht wiederholt wird. Die Rollen von Hitler und Goebbels in Schmelings Leben werden logischerweise durch Hans von Tschammer und Osten, Reichssportführer, und Arthur Lehmann von der NSDAP ersetzt. Der ideale Film wäre natürlich eine umfassende Biografie von Anny Ondráková allein, aber dafür ist es noch zu früh. () (weniger) (mehr)