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Im Jahr 1939 machen sich die Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und die Ethnologin Ella Maillart von Genf aus gemeinsam mit dem Auto auf den Weg nach Kabul. Jede der beiden Frauen verfolgt dabei ein eigenes Projekt. Annemarie Schwarzenbach, die zu Beginn der 30er Jahre zum Freundeskreis von Erika und Klaus Mann gehörte, sucht im Vorderen Orient einen Fluchtpunkt für die eigene Selbstfindung. Ihr Ziel ist das “glückliche Tal”, in dem die Heilung der inneren psychischen und der äußeren politischen Zerstörung stattfinden kann. Ella Maillart rechtfertigt ihre Unrast, ihre Sucht nach Bewegung, nach Reisen, mit einem wissenschaftlichen Vorwand: sie möchte das geheimnisvolle Tal Kafiristan erforschen, sich mit Publikationen über das archaische Leben der Nomaden dort einen ,Namen machen‘. Beide Frauen unternehmen mit ihrer Reise eine Flucht, wobei die eigene Biographie und die politischen Ereignisse sie immer wieder einholen. Die Konfrontation mit der Fremde mündet unweigerlich in die Konfrontation mit dem Spiegelbild, das jede der beiden Frauen für die andere darstellt. (Verleiher-Text)

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