Herzen in Flammen

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Die verführerische Barsängerin Amy steht zwischen zwei Männern: Umworben wird sie von dem reichen Gentleman La Bessiere, eine leidenschaftliche Affäre hat sie jedoch mit dem Fremdenlegionär Tom Brown. Überzeugt, dass nur der weltgewandte Franzose ihr ein standesgemäßes Leben bieten kann, verlässt Brown seine Geliebte und meldet sich zu einem selbstmörderischen Fronteinsatz. Doch Amy kann ihre große Liebe nicht vergessen und riskiert alles, um den einzigen Mann zu suchen, der ihr je etwas bedeutet hat. (Verleiher-Text)

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NinadeL 

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Deutsch Von Sternbergs Manierismus hat die nächste Stufe erreicht. Er holte Marlene Dietrich aus dem martialischen Kapitel seiner Karriere zurück nach Hollywood und überließ Emil Jannings seinem Schicksal. Benno Vignys Vorlage "Amy Jolly, die Frau aus Marrakesch" wurde von ihm noch in Berlin ausgewählt, und die Legende besagt, dass Marlene selbst sie ihm empfohlen habe. Die Geschichte, die an der Grenze zwischen einer endlosen Sahara und einer Stadt voller vom Schicksal gepeinigter Seelen spielt, erwies sich als ideale Fortsetzung von Der blaue Engel nach Heinrich Mann. Marlene selbst verwandelt sich erst im Laufe des Films in ihr neues Ich; zu Beginn, noch im Hafen, ist sie noch die gleiche Lola Lola. Aber es wäre nicht von Sternberg, wenn er sie nicht aus dem klebrigen Spinnennetz ihrer früheren Rolle befreien und sie zu einer neuen, besseren Rolle machen würde. Während sie in Berlin den väterlichen Jannings und den schneidigen Albers liebte, bot ihr Hollywood Gary Cooper von der Fremdenlegion und den eitel reichen Elegiker Adolphe Menjou. Übrigens war es für Marlenes amerikanische Karriere ein Glücksfall, dass der Blaue Engel erst nach dem Erfolg von Marokko - Herzen in Flammen beim hiesigen Publikum ankam, denn sonst wäre die Sehnsucht nach einem neuen Star vielleicht nicht so groß gewesen. Auf jeden Fall ist es eine wahre Freude, den Masochismus zu beobachten, der sich in der professionellen Partnerschaft Dietrich - von Sternberg verbirgt. Amy Jolly quert alle Gefilde, die unterbewusst in allen Figuren Dietrich vorhanden sind, es gibt deshalb keinen Grund, sich ablenken zu lassen. Toll sind beide Lieder, "Quand l'amour meurt", gesungen in einem Herren-Smoking, und das sehr entschlossene und pikante "What Am I Bid for My Apple?" Die kleine Wohltätigkeit in Form des hysterischen Dirigenten bei Lo Tinto ist eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie die Aborigine-Frauen, die buchstäblich alle Teile ihrer Legionäre verschlingen. Es ist sonnenklar, dass Amy Jolly keine Lust hat, zu den materiellen Besitztümern zurückzukehren, die an Fotografien aus ihrer Vergangenheit erinnern, und auch nicht zu den Freuden des kindlichen Glücks, die an Dietrichs zwei Lieblingspuppen erinnern, die mit ihr von Film zu Film wanderten; Amy Jolly muss nur auf ihren Herzschlag hören. Und ihr Herz schlägt nur für das Gebrüll des Legionärsregiments. Sie hat die Wahl: Sie kann innerlich sterben und ihr eigener Schatten werden und den kameradschaftlichen Menjou heiraten - oder sie kann das gleiche Ziel verfolgen wie eine Kohorte einfacher Frauen, die im Schweiße ihres Angesichts meilenweit hinter ihren Männern durch die endlose Wüste marschieren... ()

Matty 

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Englisch As banal and ridiculous as the plot is in its frantic effort to find space for Dietrich’s performance, which serves purely as an attraction, Morocco is to an astonishing extent open to a queer reading. Marlene wears men’s clothing, kisses a woman and points out that she still hasn’t found a marriage-worthy man who can satisfy her. Of course, both the first and the second incidents are part of a cabaret performance, while we can interpret the third as simply and chastely meaning that she hasn’t had any luck with finding the right kind of guy. However, the actress’s gestures and face, and especially the titillating way in which Sternberg presents both of these aspects, make the possibility of reading against the grain irresistible. The dialogue also addresses gender differences, constantly treading the line between the two sexes and, though it is free of explicit innuendos, we can easily infer that the director was not a major supporter of the traditional family model. In connection with that, the setting in Morocco, where western female stereotypes were gaining prominence, found its justification. It seems absolutely logical when the protagonist “mannishly” salutes Cooper at the end, takes off her impractical and very feminine shoes and goes into the desert to perform more meaningful service than the life of a proper wife would require from her. The question of whether she is also renouncing her femininity by rejecting the role of decorative accessory and whether society is giving her any choice at all remains hanging in the hot Moroccan air. 75% ()

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