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NinadeL 

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Deutsch Wow, hin und wieder geschieht ein Wunder und ich erlebe etwas sehnsüchtig Erwartetes. Zum Beispiel den einzigen amerikanischen Film von Lil Dagover. Mitte 1931 reagierte der göttliche Star des Weimarer Films und Theaters auf den Wunsch von Warners, mit den Garbo-Filmen von MGM und den Dietrich-Filmen von Paramount zu konkurrieren. Doch wie es das Schicksal wollte, wuchs Hollywood Dagover nicht ans Herz, und sie kehrte noch vor der Premiere nach Hause zurück, angeblich, um auf einen Grund zu warten, warum sie ihre Arbeit in Amerika fortsetzen sollte. Doch das Publikum schenkte den Kritikern Glauben, und obwohl Dagover von Negativschlagzeilen verschont blieb, erhielt der Film insgesamt keine Pluspunkte und Dagover blieb in Deutschland. So könnte man The Woman from Monte Carlo einerseits als ein 08/15-Melodram aus der Prä-Code-Ära bezeichnen, das schon aufgrund seines Themas - eine Frau zwischen zwei Marines - durchaus sexy ist. Andererseits ist es eine einzigartige Show von Lil Dagover, die darauf abzielt, ihr schauspielerisches Können mit vielen Schattierungen (wenn auch in banalen Dialogen), ihren Charme, der nicht den geringsten Hinweis auf ihr wahres Alter gibt, ihre tollen Beine, ihr statuenhaftes Profil, ihr wunderschönes Haar und sogar ihren Sinn für Humor unter Beweis zu stellen. Wenn sie nur gewollt hätte, hätte der Boden unter Marlenes Füßen gewackelt, aber sie gab Hollywood nur eine Chance. Egal, in der Stummfilmzeit hat sie ihren internationalen Ruhm mit Caligari, Der müde Tod, Dr. Mabuse und Tartüff aufgefrischt und so wenig daraus gemacht (noch in den 1920er Jahren drehte sie mehrere Koproduktionen mit Schweden und ein paar französische Filme). ()

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