Weg ins Leben, Der

(Festivaltitel)
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In diesem ersten sowjetischen Tonfilm verquickte Regisseur Nikolai Ekk ungewöhnliche szenische Lösungen mit Effekten des neuen Gestaltungsmittels Ton. Er griff in seiner Story dabei ein Grundideal der sowjetischen Staatsdoktrin auf: der neue Mensch, der arbeitsam, sportlich und diszipliniert sein sollte. Wer von dieser Norm abwich, sollte zu ihr hin erzogen werden, vor allem mit Arbeit. Diese Maxime umfasste die gesamte Gesellschaft und bildete den Kern der Filmerzählung: eine Gruppe junger Obdachloser in Moskau lebt von Diebstahl und Gaunereien. Der Staat greift ein, räumt die Jugendlichen von der Straße und schickt sie in ein – Kommune genanntes – Arbeitslager. Hauptakteur, idealisierter Held und makelloses Vorbild ist der Erzieher Sergejew, der dem historischen Vorbild Anton Makarenko nachempfunden war.
Die einfach strukturierte, abwechslungsreiche Fabel gewinnt durch das lebhafte Spiel der jugendlichen Laien, die ihr eigenes Schicksal darstellen, und durch die gradlinige Holzschnittfigur des Erziehers, den der Star des sowjetischen Films und Prototyp des proletarischen Helden Nikolai Batalow gestaltet. Damit lässt der Film auch die Doktrin hinter sich und gewinnt ein ergreifendes Eigenleben. (Berlinale)

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Kritiken (1)

NinadeL 

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Deutsch Nikolai Batalow ist einfach wahnsinnig. Aber wilde Schauspielerei, die sich auf das Fletschen seiner Zähne und das Bewegen seiner Tschapka in die Stirn stützt, ist im Kontext des gesamten Films nichts. Die Widmung den Heimatlosen, nicht enden wollende epische Zwischenspiele und individuelle Geschichten von Straßenjungen, die erst durch die Zusammenarbeit in der Gemeinschaft zusammengeführt wurden und Trotz gegen frühere Verlockungen durch Alkohol, Glücksspiel und leichten Mädchen... Und all dies wird von dem mongoloiden Gesicht des Anführers Mustafa beherrscht. ()