Dschihad - Europas Gotteskrieger


Episode 3 (E03)

(Folge)
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Frankreich, 2023, 53 min

Inhalte(1)

2012 ist kein Ende des Bürgerkriegs in Syrien abzusehen. Die ersten europäischen Kämpfer, die in das Kriegsgebiet ziehen, zeichnen sich durch langjährigen Verdienste und kontinuierliches Engagement für den Dschihad aus. Vor ihrer Ankunft in Syrien waren sie Anführer in europäischen Scharia-Netzwerken wie Sharia4UK, Sharia4Holland, Sharia4Belgium, Militu Ibrahim in Deutschland, Kaldet til Islam in Dänemark und Forsane al-Izza in Frankreich. Radikale europäische Dschihadisten ermuntern die Männer zu kämpfen und sorgen so für die erste Ausreisewelle. Ausserdem schaffen sie Verknüpfungen zwischen Europa und den Kriegsregionen. 2014 nutzt der IS das Chaos in Syrien und ruft ein Kalifat aus, dessen Auswirkungen in Europa bis heute zu spüren sind. Durch dieses Ereignis gewinnen die Strukturen des europäischen Dschihadismus an Bedeutung.
Diese waren zwar lange Zeit ignoriert worden, hatten sich aber in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits abgezeichnet. Rund 6.000 Menschen aus Europa kommen in Nordsyrien an. Die dschihadistische Bewegung gewinnt aufgrund der zahlreichen Anhänger an Vielfalt, auch Frauen spielen mittlerweile eine bedeutende Rolle. Auf die Attentate in Europa zwischen 2015 und 2017 folgt die Reaktion der internationalen Koalition, die den IS in der Region schließlich militärisch besiegt. Doch wie sollte man die Rückführung der in Syrien inhaftierten Männer, Frauen und Kinder bewerkstelligen? Nach dem Mord am französischen Lehrer Samuel Paty 2020 entfacht die Debatte über die Mohammed-Karikaturen erneut. In einem spannungsgeladenen politischen Klima entsteht in Europa eine neue Gemengelage. In den betroffenen Ländern stellt sich die Frage nach den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen des europäischen Dschihadismus. (arte)

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