Spy kjóšicu

Spy Classroom wirkt auf mich wie eine Mischung aus Princess Principal und Assassination Classroom, aber alles, was ich hier sah, wurde in den genannten Serien besser gemacht. Bei mir funktioniert die ganze Serie nicht richtig, da es zwar ein Spionagedrama mit jungen Mädchen sein sollte, aber stattdessen zu sehr ins Cute Girls Doing Cute Things oder eher Slice of (Spy) Life abrutscht, wodurch jegliches Drama fast verloren geht. Selbst die einzelnen Missionen, bei denen es deutlich intensiver sein sollte, konnten das missen eines starken und intensiven Gefühls nicht kompensieren. Es fehlt auch eine bessere Entwicklung der Beziehungen zwischen Lehrer und Schülern, wie es zum Beispiel bei AC der Fall ist. Die Charaktere sind nicht gut genug ausgearbeitet, insbesondere der Lehrer, und es fehlt eine tiefere Handlung und emotionale Tiefe, also viel mehr, als dass, was die Schöpfer in den letzten Folgen mit Grete geleistet haben. Auch die Darstellung einiger Wendungen gelingt den Autoren nicht, sie wirken nicht überraschend, sondern eher dümmlich. Bei Sätzen wie "Das Beste an uns ist, dass wir 7 sind, wie die Farben des Regenbogens, aber wir haben ein Geheimnis - insgeheim sind wir 8..." hatte ich wieder den Drang, meinen Kopf gegen den Tisch zu schlagen. Andererseits ist es keine Tragödie, einige Abschnitte am Schluss waren recht gut gelungen, und der allgemeine Charakter des Seriengefühls ist eigentlich ziemlich angenehm. Dennoch bleibt für mich das Gefühl, dass es nur eine schwächere Version und ein unausgerechter Mix von besseren Serien ist - daher eine durchschnittliche Bewertung von 5/10. (27.05.2023)

Die zweite Staffel hat mir etwas besser gefallen als die erste. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit diesem Team immer mehr Zeit verbringe und mich mehr mit ihnen identifiziere. Das macht mich interessiert an ihnen und gibt der gesamten Serie endlich ein eigenes Gesicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass beide Missionen hier ziemlich gelungen waren. Sie hatten endlich eine gewisse Spionageatmosphäre, ein paar Momente, in denen ich etwas Spannung und Drama spürte, es gab auch Momente, in denen ich einige Emotionen gespürt habe (zum Beispiel bei Backstory von Annett und warum sie ein Band über dem Auge trägt). Sogar die Füllmaterialien (file) haben nicht so sehr den Eindruck wie in der ersten Staffel beeinträchtigt, obwohl sie immer noch vor allem manchmal komödiantische und manchmal Slice-of-Life-Folgen waren. Sie schienen besser begleitet mit den einzelnen Missionen und damit auch mit der Gesamtgeschichte und haben für mich funktioniert, wie es die Schöpfer beabsichtigt hatten, nämlich als Raum für die Entwicklung der Hauptcharaktere. Die zweite Staffel hat mich also überrascht und mein Interesse an der Serie steigt langsam. Der Eindruck, dass ich nur Zeit mit einer schlechteren Kopie von etwas verschwende, das ich woanders schon gesehen habe, verschwindet langsam, und daher werde ich das nächste Mal nicht so sehr zögern, ob ich mir weitere Folgen ansehe. Diese Staffel bekommt von mir 6/10. (29.09.2023)