Wenn das Haus brennt

(Fernsehfilm)
  • Frankreich Quand la maison brûle
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Frankreich, 2022, 105 min

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Von der Sklaverei schlittert die Menschheit innerhalb einiger Jahrhunderte geradewegs in das sechste große Massenaussterben. Eine transatlantische Trance, die nach Brazzaville führt, nach São Paulo und Barcelona. In vier Teilen erzählt der Dokumentarfilm von der Flucht der Sklaven vor der langen Finsternis des Kolonialismus. Welches Haus brennt da eigentlich? Ist es ein Land, Europa oder sogar die ganze Welt? Ein poetischer Film, eine transatlantische Trance, die nach Brazzaville führt, nach São Paulo und Barcelona. Eine vierfache Flucht vor den Flammen. Der Sklave flieht vor der langen Finsternis des Kolonialismus und verwandelt den Dokumentarfilm durch Tanz und Gesang in eine heilsame Erfahrung und eine Ode an das Leben. Sie hilft, Kraft zu schöpfen und die Bande zwischen den eng miteinander verwobenen Kulturen zu festigen. Der Dokumentarfilm „Wenn das Haus brennt“ beleuchtet in vier Teilen verschiedene Facetten der Flucht. Zunächst geht es um einen Sklaven in Afrika, dessen Herr ihn mit ins Grab nehmen will, damit er ihm auch nach dem Tode noch dienen kann. Dann ist da die Geschichte von Mamadou, einem jungen senegalesischen Auswanderer, der als Hafenarbeiter in Barcelona gelandet ist und stellvertretend für zahllose Brüder und Schwestern in einem Film mitspielt.
Auf der Grundlage eines kurzen Liedtexts von Frantz Fanon entstand ein Bilderbuch für Kinder: Ein dreibeiniger Hund folgt einem Flüchtenden und bittet ihn, den Weg gemeinsam fortzusetzen. Erinnerungen an einen Aufstand von Plantagenarbeiterinnen und -arbeitern in Santo Domingo sind verknüpft mit der Geschichte einer Kolonialherrenfamilie. Einen Dokumentarfilm zu Zeiten des sechsten Massenaussterbens zu drehen bedeutet, das Sichtbare zu feiern, die grenzenlose Freiheit von Bildern und Klängen. Hier ist Raum für Texte aus der indianischen, afrikanischen, palästinensischen und europäischen Kultur, für Gebete, Meditationen, Erzählungen, Lieder und Refrains. Sie wandern von einer Flucht zur nächsten, von einem Kontinent zum anderen. Sie werden bisweilen zu einem Traktat oder Manifest – und gehen doch weit darüber hinaus. Der Dokumentarfilm ändert ständig seine Richtung und wechselt zwischen Tanz und Gesang, Science-Fiction und anthropologischem Essay – wie die Flammen eines lodernden Feuers im Wind. (arte)

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