We Have a Ghost

We Have a Ghost vermischt gleich mehrere Genres - Familienfilm, Fantasy, Mystery-"Crime-Horror" und (angeblich auch) eine Komödie -, aber keine dieser Genreebenen konnte mich in akzeptabler Weise zufrieden stellen. Leider fand ich Landons Film nicht sehr unterhaltsam oder gruselig, vielleicht hätte die "Krimi"-Handlung etwas mehr Potenzial gehabt. Jennifer Coolidges Cameo war so gut wie nichts, andererseits lobe ich die anfängliche Darstellung von "Ernest" in den sozialen Medien. Das Ende war ein bisschen "Gefühlsduselei", aber es war nicht beleidigend - es ist nur schade, dass der Zuschauer fast zwei Stunden lang durch Watte waten musste, um es zu erreichen. (06.03.2023)

Die völlig unglaubwürdig dargestellte Idee mit sozialen Netzwerken, auf denen der Geist und die Familie berühmt werden, hat das Niveau des Films bald heruntergezogen. Das hat mich überrascht und ich fand es schade. Christopher Landon hat es schon mal geschafft, eine noch verrücktere Idee glaubwürdig darzustellen – letztens in Freaky - Körpertausch mit Blutrausch. Schade. So muss der Film noch ein bisschen mehr Gas geben und hoffen, dass er während der fürchterlich langen Laufzeit die Zuschauer*innen z. B. wegen einer nächsten leeren Handlungslinie mit paranormalen Agenten (?) nicht verliert. Im Vergleich zu dieser Geschichte wirkt jeder Teil von Ghostbusters (auch der mit der Frauenbesetzung) wie ein seriöser Dokumentarfilm. We Have a Ghost ist aber trotzdem sehenswert, und zwar vor allem dank David Harbour, der in einer stummen (!) Rolle unglaubliche Dinge vorführt und mehr als jede andere Figur sagt. Die Frage, was eigentlich passiert ist, hat mich auch interessiert. In dem Film versucht man das aber erst nach ungefähr 75 Minuten herauszufinden. Falls Sie zwei Stunden Zeit, Geduld und eine Schwäche für David Harbour haben, dann heiße ich Sie herzlich willkommen. Aber seien Sie vorsichtig. (26.02.2023)