NinadeL

Nachdem ich Der Leuchtturm erlebt hatte, war ich ziemlich besorgt über The Northman und vermutete, dass Eggers Kidman als Plakatattraktion besetzen würde, damit sich eine möglichst breite Basis, der ihr Name nicht gleichgültig ist, für den Film interessiert... Aber am Ende ist alles anders. Es ist, als hätte ich vergessen, dass Kidman schon früher mit namhaften Regisseuren zusammengearbeitet hat, von Kubrick bis von Trier. Für die Zuschauer der Vikings aus der Serie kann The Northman außerdem ein schönes Anknüpfen an ein breiteres Thema darstellen. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben oder Vorurteile zu hegen, im Gegenteil, es ist ratsam, The Northman auf der großen Leinwand zu genießen und sich von der isländischen Natur mitreißen zu lassen, so wie einst bei Sjöström.

Ich hätte nie erwartet, dass der zweite Film Downton Abbey eine umgekehrte Hommage an Anna Ondráková aus der Zeit der Dreharbeiten zu Blackmail - Erpressung sein würde. Aber es ist passiert, und es ist praktisch perfekt. Während der erste Film noch zwischen dem letzten Splitter und der Türklinke zu einem Happy End gelangte, konnte der zweite Film endlich frei atmen und neue Geschichten in einer neuen Zeit finden. In einer großartigen Ära voller fantastischer Ideen. Das Aufkommen des Tonfilms, der Spiegelreflexkamera, der Entdeckung von Ferien in Frankreich... und natürlich darf auch die Suche nach Geheimnissen aus der Vergangenheit nicht fehlen. Jede Einstellung, jedes einzelne Kostüm oder jedes historische Detail sind ein Genuss. Und schließlich erfuhr auch Barrow Gerechtigkeit. Mit einem Wort: wunderschön.

Zu seinen Lebzeiten wurde Cole Porter mit einer wunderbaren Technicolor-Revue verwöhnt, die auf seinem eigenen Leben basiert. Hollywood lieferte das Märchen, Porter die himmlische Musik. Wer etwas Realistischeres will, sollte nach dem Film De-Lovely greifen. Denn dieser ist nur perfekt, nicht wahr. Aber das Erlebnis ist es wert. Außerdem ist es ein Film, bei dem ich auch Jane Wyman akzeptieren würde, die Hitch in kürzester Zeit absolut kaputtgemacht hat.

Sedláček versucht, das hinzuzufügen, was in Burning Bush zu fehlen schien. Die zufälligen Bilder aus dem Leben von Jan Palach bieten jedoch wirklich keine Hypothese, geschweige denn eine konkrete Antwort auf die grundlegende Frage, warum ausgerechnet in ihm etwas zerbrach. Ich persönlich würde eher Filme über andere Fackelträger begrüßen, zum Beispiel über Ryszard Siwiec.

Das Ende von Nolans Trilogie ist ausgesprochen schwach, obwohl scheinbar alles wie ein Puzzle zusammenpasst. In drei Filmen wurde Batman geboren, dann stürzte er und wurde wiedergeboren, nur um die Fledermaus wieder einschlafen zu lassen. Zu den theoretischen Highlights des dritten Films gehören Anne Hathaway als Catwoman und Marion Cotillard als Talia al Ghul, aber auch sie gehören für mich nicht zu den schauspielerischen Glanzleistungen der DC-Filme.

The Dark Knight setzt den "neorealistischen" Stil fort und lässt die klassischen, bekannten Schurken, Joker und Two-Face, in einem neuen Licht erscheinen. Während Scarecrow im ersten Film geradezu ekelhaft war, ist Joker ein absolutes Original und die Geburt von Two-Face eine große Überraschung. Die Charaktere sind ausgesprochen interessant und verwandeln den düsteren Stil in einen noch düstereren, was auch durch die Neubesetzung von Rachel beeinflusst wird. Ich verstehe die damaligen Lobeshymnen, aber letztendlich ist es ein Film, den ich mir nicht noch einmal ansehen möchte, weil das Erlebnis selbst zu negativ ist.

Nolans Trilogie beginnt logischerweise mit dem Batman-Original, das bis dahin so sehr vernachlässigt worden ist. Heute ist die Situation ein wenig anders, aber damals war es kein schlechter Schritt. Batman brauchte eine Wiederbelebung, und die Zuschauer mussten die letzte Folge der letzten Serie, Batman & Robin, vergessen. Nolan setzte auf gute Schauspieler und einen nach Möglichkeit realistischen Stil. Dies war ein weiterer Beitrag zur großen Familie der DC-Filme und half, ein Jahrzehnt zu überbrücken, in dem sich der Stil des Genres grundlegend veränderte.

Ein traditioneller Südstaaten-Grisham-Film nach dem gleichnamigen Roman von 1988, der deutsch unter dem Titel "Die Jury" veröffentlicht wurde. Der Stoff ist ein fesselndes Gerichtsdrama mit vielen drängenden Themen, die in beiden Medien mit gleicher Verve vermittelt werden. Von den Darstellern ragt Matthew McConaughey über alle hinaus, vor allem in seinem Plädoyer. Samuel L. Jackson ist auch großartig, aber Sandra Bullock ist nur die Attraktion auf dem Plakat, ihre Rolle ist relativ klein und vervollständigt lediglich das ganze All-Star-Team.

Ein wunderbar spannender, wunderbar intensiver Abschluss der Familiensaga einer wohlhabenden deutschen Familie im West-Berlin der Nachkriegszeit. Jede der Schöllack-Töchter kämpft mit ihren eigenen Dämonen und bietet so einen gewissen Einblick in einen Teil der Gesellschaft. Monika singt in einem internationalen Wettbewerb und entscheidet sich immer wieder zwischen ihren Partnern, Helga hört durch die Arbeit eines Lateintanzlehrers auf, an ihren Fehlern aus den 50er Jahren festzuhalten und Eva hat endlich die Chance, einen Neuanfang zu wagen. Stark, großartig. Politisch attraktiv, vor allem im Vergleich zur damaligen Situation in der Tschechoslowakei.

Die 6. Staffel aus Covid-Zeiten, die auf dem Buch "Ein Hauch von Schnee und Asche" basiert, muss als eine Art Kompromiss gesehen werden, damit etwas gedreht werden konnte, im Sinne eines "the show must go on", und wir uns gleichzeitig auf das nächste Jahr freuen können. Denn es ist auf jeden Fall besser, eine verkürzte, uninteressante Filmreihe zu machen, als alles abzuschließen und die ganze Saga zu früh abzupfeifen. Ein paar Folgen sind wirklich schwach, aber das Ende lässt schon erahnen, dass es im nächsten Jahr wieder so weitergehen wird wie bisher. Zumindest im Stile des "Voyager".