Obwohl es in der ersten Hälfte des letzten Jahres so aussah, als würde es mit Netflix bergab gehen und Disney+ die Oberhand gewinnen, ist es dem Streaming-Riesen mit dem ikonischen roten N im Logo gelungen, den Abonnentenrückgang zu stabilisieren und in diesem Jahr bereits zweimal einen Abonnentenzuwachs zu verzeichnen. Im zweiten Quartal hat das Unternehmen sogar 5,9 Millionen zahlende Kunden hinzugewonnen, was Berichten zufolge vor allem auf eine neue Strategie zur Verhinderung der gemeinsamen Nutzung von Passwörtern, aber auch auf eine neue, billigere Art von Abonnements mit Werbung zurückzuführen ist.
Im Ergebnis hat Netflix nun 238,3 Millionen Abonnenten weltweit, die Aktienkurse steigen kontinuierlich, und der Gesamtgewinn ist bei 8,2 Milliarden Dollar stehen geblieben. Dabei hatten Experten zwar einen etwas höheren Wert von 8,6 Milliarden vorausgesagt, aber die derzeitige Strategie von Firmenchef Ted Sarandos zahlt sich aus, und das Unternehmen hat den Aktionären gleich versichert, dass die Zahl der Abonnenten für den Rest des Jahres weiter steigen wird. Am interessantesten ist jedoch vielleicht der Vergleich des Wertes des freien Cashflows, d. h. der verfügbaren Mittel für das zweite Quartal 2022 im Vergleich zu diesem Jahr. Denn das Unternehmen verfügt derzeit über 1,3 Milliarden Dollar, während es im letzten Jahr nur 13 Millionen Dollar waren.
Netflix hat somit angekündigt, das Verbot der gemeinsamen Nutzung von Passwörtern auf den Rest der Welt auszudehnen, und weitere Änderungen der Abonnementtypen sind für die Zukunft nicht ausgeschlossen (die Preise werden auf längere Sicht zwangsläufig steigen), aber das sollte sich auch in der Gesamtsumme widerspiegeln, die das Unternehmen in neue Inhalte investiert. Leider kommt der Erfolg von Netflix zu einer Zeit, in der die Filmindustrie durch Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren, die sich über unfaire Arbeitsbedingungen, eine unzureichende Bezahlung, fehlende Garantien bezüglich künstlicher Intelligenz und eine allgemeine mangelnde Verhandlungsbereitschaft von Filmstudios und Streaming-Firmen beschweren, völlig lahmgelegt wurde.
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