Gero von Boehm

Gero von Boehm

geb. 20.04.1954 (70 Jahre)
Hannover, Bundesrepublik Deutschland

Biografie

Schon während des Studiums der Rechts- und Sozialwissenschaften moderierte Gero von Boehm bei dem Hörfunksender SWF 3 und schrieb für verschiedene Zeitungen, darunter DIE ZEIT. 1975 machte er seine erste Fernsehdokumentation für den damaligen SWF, drei Jahre später gründete er die Produktionsfirma interscience film GmbH.

Von 1980 bis 1990 interviewte er in der Reihe „Wortwechsel“ im dritten Fernsehprogramm S 3 (heute SWR) mehr als fünfzig so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Federico Fellini, Roman Polanski, Arthur Miller, Peter Ustinov, Eugène Ionesco, Loriot, Golo Mann, Elisabeth Mann-Borgese, Edward Teller und Alfred Herrhausen.

Gero von Boehm ist Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen und Dokudrama-Inszenierungen für ARD, ZDF, ARTE, FRANCE 3 und das Schweizer Fernsehen. Seine Themen bewegen sich zwischen Wissenschaft, Kunst und Zeitgeschichte. In mehreren Filmen ging er der Geschichte und Gegenwart der Mafia nach, mit Joachim Fest verfilmte er dessen Buch „Im Gegenlicht – eine italienische Reise“. Er porträtierte Menschen wie Stephen Hawking, Umberto Eco, Ernst Jünger, Susan Sontag, Alberto Giacometti, Henri Matisse, Henry Moore, Balthus, Kurt Masur, David Hockney, Karl Lagerfeld, Helmut Newton, I.M. Pei, Gore Vidal und Isabella Rossellini.

Seine ZDF-Wissenschaftsreihe „Odyssee 3000 – Reisen in die Zukunft“ wurde in vielen Ländern gezeigt – ebenso wie die Reihe „Die großen Clans“, in der er Familien wie die Kennedys, Rothschilds und Agnellis porträtierte und die zu den erfolgreichsten Formaten des Jahres 2001 gehörte.

In seiner 3Sat-Sendung „Gero von Boehm begegnet...“, einem konzentrierten 45-Minuten-Gespräch mit den interessantesten Menschen unserer Zeit, interviewte er von 2002 bis 2010 hochkarätige Gäste wie Isabella Rossellini, Charlotte Rampling, Norman Mailer, Harry Belafonte, Peter Ustinov, I.M. Pei, Klaus Maria Brandauer und Christoph Schlingensief. 2004 produzierte Gero von Boehm eine ZDF-Reihe über die „Paläste der Macht“, die 2007 erfolgreich fortgesetzt wurde. Zum ersten Todestag Papst Johannes Paul II. zeigte das ZDF 2006 das Dokudrama „Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes“, das mit Michael Mendl, Mario Adorf, Devid Striesow und Cosma Shiva Hagen u.a. besetzt war. Regie führte Gero von Boehm hier ebenso wie bei dem Dreiteiler „Giganten“ (Beethoven, Einstein, Humboldt – mit Maximilian Schell, Matthias Habich und Uwe Ochsenknecht), der 2007 ebenfalls im ZDF gesendet wurde. 2008 zeigte das ZDF den viel beachteten Zweiteiler „Zwischen den Fronten“ von Gero von Boehm und Peter Scholl-Latour.

Die zweiteilige Dokumentation „Eine Nacht im November“ über das Jahr 1989 in Deutschland wurde 2008 im ZDF gesendet, die Reihe „Kreml, Kaviar und Milliarden“ über die russischen Oligarchen 2009. 2011 wurde die sechsteilige Terra X-Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte – mit Hape Kerkeling“ mit einer Einschaltquote von durchschnittlich 5,1 Millionen Zuschauern ausgestrahlt. Im gleichen Jahr entwickelte er das Interview-Format „Close Up“ und gründete zusammen mit Felix von Boehm die Firma LUPA Film zur Entwicklung und Produktion fiktionaler Stoffe für Fernsehen und Kino. 2014 wurde im ZDF „Der Clan – Die Geschichte der Familie Wagner“ ausgestrahlt – produziert wurde der Fernsehfilm von Oliver Berben und Gero von Boehm, im Anschluss lief Gero von Boehms Dokumentation zum „Clan“. Sein Porträt von Karl Lagerfeld für die ARD-Reihe "Deutschland, Deine Künstler" wurde 2014 im Ersten ausgestrahlt, gefolgt von einem Porträt des Starfotografen Peter Lindbergh. Der Sechsteiler „Deutschland-Saga“, moderiert von dem australischen Historiker und Bestseller-Autor Sir Christopher Clark („Die Schlafwandler"), erreichte, jeweils am Sonntagabend im ZDF, 4,5 Millionen Menschen. An diesen Erfolg knüpfte die sechsteilige Reihe „Die Europa-Saga“ zur Geschichte des Kontinents, ebenfalls mit Christopher Clark, an. Derzeit produziert Gero von Boehm mit Clark die Terra X-Reihe „Unsere Schätze – Das Erbe der Menschheit“ zum UNESCO-Welterbe.

Seit 2012 produziert Gero von Boehm die philosophische Gesprächsreihe „PRECHT“ mit Richard Precht für das ZDF, seit 2014 auch „Zeugen des Jahrhunderts" mit Gästen wie Hans Magnus Enzensberger, Martin Walser und Margarethe von Trotta. Im Jahr 2000 wurde am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt eine Retrospektive seiner Filme gezeigt. Er hat mittlerweile ein Hörbuch und acht Bücher veröffentlicht, unter anderem über den Maler Balthus, über die Kennedys und über Albert Einstein.

Gero von Boehm ist zweifacher Träger des Bayerischen Fernsehpreises, des Kulturpreises der Eduard Rhein Stiftung, des Wilhelmine-Lübke-Preises, des Fernsehpreises des Hartmannbundes (2 x), des Deutschen Preises für Medienpublizistik, des Steiger Awards und anderer Auszeichnungen. Seit 2011 ist er Chevalier des Arts et Lettres der Französischen Republik und Mitglied der International Academy of Television Arts and Sciences in New York. Gero von Boehm lebt in Frankreich und Berlin.

Filmwelt Verleih

Regisseur

Drehbuchautor

Produzent

Filme
2013

Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte (Fernsehfilm)

Dokumentationen
2014

Terra X - Deutschland-Saga (Serie)

Sendungen
2012

Precht

Schauspieler

Dokumentationen
2014

Auf Leben und Tod: Peter Scholl-Latour wird 90 - Erzähler