Geheimnisvolle Mangroven


Madagaskar – Ein Wald der Geister (E01)

(Folge)
  • Frankreich Madagascar, la forêt aux esprits

Inhalte(1)

Madagaskar vereint 20 Prozent der Mangrovenwälder des afrikanischen Kontinents, was etwa einem Drittel der Fläche Korsikas entspricht. Durch Raubbau verloren die Mangroven in Madagaskar in den letzten 30 Jahren allerdings ein Viertel ihrer Fläche. Die unberührten, schwer zugänglichen Ökosysteme, die fernab von den Touristenpfaden liegen, beheimaten viele Tier- und Pflanzenarten. Es ist eine Gegend, um die sich unzählige Legenden ranken. Die Mangroven Madagaskars haben einen großen Reichtum zu bieten. Sie galten einst als von den Geistern der Vorfahren heimgesuchte Gefilde, die man fürchtete und respektierte. Dann wurden sie unter dem wirtschaftlichen Druck der Neuzeit geplündert und ausgebeutet. Die Vielfalt der Mangrovenwälder Madagaskars wird heute von den Einwohnern wiederentdeckt. Die Wälder sind wertvolle Einkommensquellen für die umliegenden Dörfer, deren Einwohner lernen, mit den Ressourcen umzugehen.
Mangrovenwälder sind durch die globale Erwärmung und den Raubbau durch den Menschen bedroht. Und mit ihnen ihre Bewohner. Im Jahr 2017 wurde das Schutzgebiet Antrema zu einem „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ erklärt. Die Mangroven sind somit zu einer vorrangigen Region für die Erhaltung von Wasservögeln wie etwa dem Madagaskar-Seeadler geworden. Auch für das Klima spielen Mangroven eine große Rolle: Jüngste Forschungen haben ergeben, dass Mangroven Kohlenstoff in sich binden und auf diese Weise den Auswirkungen der globalen Erwärmung entgegenwirken. Als Artenparadies und Kohlendioxidspeicher leisten Mangroven weltweit einen unschätzbaren Beitrag für die Umwelt und verdienen es, noch besser erforscht und geschützt zu werden. (arte)

(mehr)