Transsilvanien: Die geschlossene Welt der Gábor

(Fernsehfilm)
Deutschland, 2019, 43 min

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Das Dorf Karácsonyfalva in Transsilvanien ist das Zentrum der Gábor-Roma. Über 1.000 Gábor leben dort. Die Männer tragen große schwarze Hüte, die Frauen lange Röcke. Von der Außenwelt abgeschottet halten sie seit 500 Jahren an ihren Werten und Ritualen fest. Die Männer sind als Händler in ganz Europa unterwegs, die Frauen erziehen die Kinder. Die meisten Gábor sind Adventisten. Viele lernen erst lesen, um die Bibel zu studieren. Der Verzicht auf Schweinefleisch und vor allem auf Tabak und Alkohol beschert ihnen Anerkennung von außen. Sie gelten als die Aristokraten unter den Roma. Die Gábor haben in allen Bereichen des Lebens ihre eigenen Gesetze. Probleme lösen sie innerhalb der Gemeinschaft, im Konfliktfall wendet sich sogar die Polizei an die Dorfchefs. Ihr wichtigstes Fest ist die Hochzeit, die Basis ihrer Gemeinschaft. Sie heiraten ausschließlich untereinander. Um das zu gewährleisten, werden Mädchen mit elf Jahren von der Schule genommen und mit 14 verheiratet. Die Jungs wechseln mit 14 von der Schulbank in die "Schule des Lebens". Die Dokumentation zeigt die Vermählung der 14-jährigen Mundra mit dem 16-jährigen Bobbi und stellt andere Gábor-Familien vor. Armut und Reichtum treffen auf engstem Raum aufeinander, trotzdem bilden sie eine Gemeinschaft – zwischen Tradition und dem Veränderungsdruck der Moderne. Immer wieder stellt sich dabei die Frage, wie lange diese archaischen Traditionen der Gábor in der globalisierten Welt noch zu halten sein werden. (arte)

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