Die Zeugen – Eine Reise zu den letzten Überlebenden des Holocaust

(Fernsehfilm)
? %
Deutschland, 2020, 35 min

Regie:

Rouven Rech

Inhalte(1)

Die Dokumentation begleitet die Journalistin Alexandra Föderl-Schmid und den Fotografen Konrad Rufus Müller bei der Entstehung ihres Buches über die letzten noch lebenden Opfer des Holocaust. Jeder der fünf Überlebenden verarbeitet seine schrecklichen Erlebnisse von damals anders. Manch einer gar nicht. So unterschiedlich ihre Gesichter sind, so unterschiedlich sind auch ihre individuellen Lebensgeschichten und Traumata. Alexandra Föderl-Schmid ist seit 2017 Israel-Korrespondentin der "Süddeutschen Zeitung" und durch ihre Arbeit erfahren im Umgang mit Opfern des NS-Regimes. Konrad Rufus Müller porträtiert seit einem halben Jahrhundert unter anderem Persönlichkeiten der Politik, wodurch er sich als "Kanzlerfotograf" einen Namen gemacht hat. Für ihn sind es die ersten Begegnungen mit Holocaustüberlebenden. Sie werden für ihn auch zu einer emotionalen Herausforderung. Im Fokus dieser Dokumentation steht neben der Reise zu den Überlebenden auch die persönliche Motivation der Journalistin und des Fotografen. Alexandra Föderl-Schmid führt die Gespräche und schreibt die Texte. Konrad Rufus Müller macht anschließend Porträtfotos der Interviewpartner und versucht, deren Seele fotografisch einzufangen. Ihre Reise führt Alexandra Föderl-Schmid und Konrad Rufus Müller nach Israel, Deutschland und Österreich. Die 93-jährige Psychotherapeutin Giselle Cycowicz überlebte das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und hilft bis heute anderen Shoah-Überlebenden, sich zu öffnen.
Für den 95-jährigen Manfred Rosenbaum endete seine Kindheit mit elf Jahren: Er kam ins Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo er Dinge erleben musste, die ihn bis heute nicht loslassen. Der 81-jährige Mosche Frumin flüchtete mit seiner Familie nach Palästina, acht Jahre seiner Kindheit war er heimatlos. Für den 90-jährigen Wiener Künstler Arik Brauer zählen Verfolgung, Erniedrigungen und Flucht zu seinen prägendsten Kindheitserinnerungen, obwohl das Judentum in seiner Familie kaum eine Rolle spielte. Die 94-jährige Malwina Braun überlebte das Konzentrationslager Auschwitz und spricht bis heute kaum über ihre Erlebnisse. Auf ihrem Unterarm befindet sich noch immer die eintätowierte Nummer, die sie als KZ-Häftling kennzeichnete. Die Dokumentation "Die Zeugen – Eine Reise zu den letzten Überlebenden des Holocaust" wühlt auf und zeigt eindringlich, dass Geschichte nichts ist, was nur in Büchern steht: Sie lebt und überlebt. Und mit ihr die Verantwortung, diese zu dokumentieren. Der Film ist nicht nur eine Recherche-Reise zu den letzten Opfern des Holocaust, sondern ein Plädoyer für das kollektive Erinnern und gegen das Vergessen. Er ermöglicht einzigartige und vielleicht letzte Einblicke, die schon bald nicht mehr möglich sein werden. Giselle Cycowicz, Manfred Rosenbaum, Mosche Frumin, Arik Brauer und Malwina Braun: Sie alle haben überlebt. Ihre Geschichten werden es auch. (ZDF)

(mehr)

Galerie (10)