Die Schönen von Adlershof - Ansagerinnen des DDR-Fernsehens

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2010, 45 min

Regie:

Lutz Pehnert

Inhalte(1)

"Verehrte Fernsehfreunde! ... Von heute ab wird Abend für Abend der Bildschirm Ihres Empfängers aufleuchten - für zwei Stunden kommt das Leben unserer Republik, aber auch das Leben ferner Länder über den Äther in ihr Heim und in den Kulturraum Ihres Betriebes ..." Mit diesen Worten begrüßt 1952 eine junge Dame in adretter Bluse die wenigen Zuschauer zum Start des Deutschen Fernsehfunks. Margit Schaumäker ist die erste einer ganzen Schar von jungen Damen (und einiger weniger Herren), die in den darauffolgenden Jahren als sogenannte Programmsprecher durch das DDR-Fernsehen führen. Die schönen, jungen Frauen geben dem Sender ein Gesicht, mal streng, mal vertraulich-fröhlich, mal blond, mal brünett, mit tiefer, beruhigender Stimme oder verführerischem Lächeln. Jede ist ein Unikum mit eigenem Charakter. Sie prägen das Fernsehgeschehen, sagen stilvoll wie es weitergeht; dazu gibt es ein paar Anekdoten und das obligatorische "Viel Vergnügen".
Viele der Damen haben ursprünglich einen anderen Beruf erlernt - sie sind Krankenschwestern, Lehrerinnen oder gar Ärztinnen und arbeiten als Ansagerin nur nebenberuflich. Sie werden sorgfältig ausgewählt und ausführlich geschult: Sprecherziehung an der Schauspielschule, Kamera-Training - ein großer Aufwand für ein paar Minuten vor der Kamera. Es geht immer wieder um die passende Garderobe, die richtige Frisur und den korrekten Text. Anfangs lesen die Damen nur vor, später schreiben einige die Texte selbst. Für die einen ist die Ansage der Beginn einer großen Fernsehkarriere, andere fallen schnell bei der Staatsmacht in Ungnade. Geschichten der Westmedien von ausgerissenen Fernsehansagerinnen sind Salz in den Wunden der DDROberen: Da flüchtet 1974 die populäre Renate Hubig mit ihrer Tochter in den Westen und wird zum Vorbild für viele. (MDR Fernsehen)

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