Die Balearischen Inseln

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2013, 2x45 min

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Folge 1: Mallorca und Menorca Die Baleareninseln Mallorca und Menorca könnten unterschiedlicher nicht sein, die eine schillernd und spektakulär, die andere von zurückhaltendem Charme. Gemeinsam haben deren Bewohner jedoch, dass sie sich unbeeindruckt vom Tourismus zeigen und großen Wert auf ihre katalanische Identität legen. In Petra, einem malerischen Ort auf Mallorca mit Häusern aus goldbraunem Bruchstein, übt das Mädchen Margalida den Ball de Bot, einen alten balearischen Volkstanz. Die Trachten sind selbst genäht und die Musik wird auf traditionellen Instrumenten gespielt. Dennoch haftet dem Tanz nichts Verstaubtes an, er ist für jede Generation von Mallorquinern wieder frisch und modern. Die Familie Gordiola fertigt in ihrer Glasbläserei noch jedes Stück nach altem Verfahren an. Der junge Glasbläser Pep zaubert nach über zehn Jahren Lehrzeit nun kunstvolle Vasen, Gläser und Figuren. Im Gebirge Serra de Tramuntana verfüttert der Tierschützer Juan José Sánchez ein verendetes Schaf an Mönchsgeier. Die beeindruckenden Vögel sind vom Aussterben bedroht. Auf Mallorca lebt die letzte Inselpopulation der Welt.
Für die junge Extremsportlerin Katiana Torrebella sind die steilen, einsamen Straßen des Gebirges ideale Trainingsstrecken: Im Winter rast sie in wahnsinniger Geschwindigkeit auf einem überlangen Skateboard die Serpentinen hinab. Auf Menorca ist ein Archäologenteam bei der Arbeit, an Land und unter Wasser. Die Insel wurde im Laufe der Geschichte immer wieder von wechselnden Kulturen erobert, ist somit ein Eldorado für Altertumsforscher wie Fernando Contreras. Der Film begleitet ihn und seine Mitarbeiter bei der Freilegung einer römischen Basilika und einer frühchristlichen Grabstätte. Die Pferdezucht ist der vielleicht größte Schatz Menorcas. Das Gestüt der Familie Marques hat mit seinen Dressurpferden viele internationale Preise gewonnen. Vater und Tochter genießen jedoch am meisten den Ausritt auf dem Camí de Cavalls, einem alten Patrouillenweg, der rund um die Insel führt.

Folge 2: Ibiza und Formentera Bis in die 1960er-Jahre galten die beiden Inseln Ibiza und Formentera als arm und rückständig. Dann entdeckten die Hippies ihre Schönheit. Ibiza hat sich seither zu einem weltbekannten Party-Hotspot entwickelt, mit angesagten Clubs und DJs, die einen eigenen Musikstil entwickelt haben, den Balearic Sound. DJ Pippi hat seit den 1980er-Jahren den Ibiza-Stil mitgeprägt. In seinem Studio und an den Turntables der Strandbars zeigt er, was den Balearic Sound ausmacht: die entspannte Mischung aus Dancehall- und Flamencomusik, der Soundtrack zu Ibizas Sonnenuntergängen. Die Insel gilt als Treffpunkt der High Society: In den Marinas liegen die Luxusjachten dicht an dicht. Gegen die Langeweile der Reichen weiß Frédéric Sciamma Abhilfe. Der Franzose verkauft verrückte Wassersportgeräte wie das Flyboard, das seine Kunden wie Superman über das Meer fliegen lässt. Die Einheimischen auf Ibiza lassen sich vom Partytrubel nicht aus der Ruhe bringen.
Vincent Palermet schichtet wie schon sein Vater und Großvater in der sengenden Hitze Ibizas typische Trockenmauern Stein für Stein aufeinander. Die archaischen Terrassenbauten kommen ohne Mörtel aus. Auf den kargen Böden erzeugen sie ein fruchtbares Mikroklima. Formentera ist die kleinste bewohnte Baleareninsel. Da es dort keinen Flughafen gibt, sind die Urlaubermassen an den karibisch anmutenden Stränden bisher ausgeblieben. Das Geheimnis des tiefblauen Wassers heißt Posidonia oceanica. Die riesige Wasserpflanze verteilt sich quadratkilometergroß über den Meeresboden und filtert das Wasser. Über Formentera weht noch immer der Geist der 1960er-Jahre, auch in Ecki Hoffmanns Gitarrenwerkstatt. In nur drei Wochen bringt er Rockfans bei, eine E-Gitarre zu bauen. Botanikerin Barbara Klahr geht auf Orchideensuche. Und Vespa-Verleiherin Carmen Rosello erzählt, warum Formentera immer italienischer wird. (NDR Fernsehen)

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