Abenteuer Erde: Mythos Nil

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2015, 2x45 min

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Folge 1: Im Land der tausend Quellen Im Alten Ägypten war es keine Frage, woher der Nil kommt. Er war einfach ein Geschenk der Götter. Doch bereits in der Römerzeit machte man sich auf die Suche nach den Quellen dieses einzigartigen Stroms. Und seit Forscher Ende des 19. Jahrhunderts die am weitesten von der Mündung entfernte Quelle fast 1.000 Kilometer südlich des Victoriasees entdeckten, steht fest, dass der Nil der längste Fluss der Erde ist. Ein Fluss derartiger Größe hat zwangsläufig viele Quellen. Bereits die Römer kannten das Gebiet der Mondberge, heute heißt es Ruwenzori - das drittgrößte Gebirge Afrikas mit Gipfeln über 5.000 Meter. Alles Wasser, das an den Berghängen abregnet, fließt in den Nil. Auf seinem Weg passiert es märchenhafte Landschaften, in dem Erika Heidekräuter baumhoch werden und Lobelien meterhohe Blütenstande haben - und das, obwohl nur ein einziges Tier im Ruwenzori in der Lage ist sie auch zu befruchten. Weiter südlich ist der Nyungwe Nationalpark der größte zusammenhängende Bergwald Ost- und Zentralafrika. Von Meerkatzen und Mantelaffen bis hin zu Riesenameisen findet man hier eine Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Wasser gibt es hier das ganze Jahr über reichlich - und es sammelt sich schließlich im größten See Afrikas - dem Victoria-See. Ein See, der noch vor kurzem für seine Artenvielfalt berühmt war. Doch um die Fangquoten der Fischer zu steigern, wurde hier ein besonderer Fisch ausgesetzt. Er vermehrte sich explosionsartig und rottet inzwischen fast alle anderen Arten im See aus. Nördlich des Victoria-Sees fließt der Nil nach Stromschnellen und gewaltigen Wasserfällen im Murdison-Falls-Nationalpark ruhig dahin. Nilpferde, Elefanten und riesige Nilkrokodile bevölkern den Fluss und seine Ufer - gemeinsam mit über 400 Tierarten.

Folge 2: Über Stromschnellen in die Wüste Die Reise des Nil ist eine abenteuerliche Geschichte. Sie erzählt von großen Seen, Stromschnellen und Wasserfällen, von Sümpfen und den letzten ungezähmten Landschaften Afrikas. Der Nil ist der einzige Strom, der ohne zu versickern eine ganze Wüste durchfließt .Es ist die größte Wüste der Erde - die Sahara. Und an seinen Ufern entstand eine der ersten und bedeutendsten Hochkulturen der Menschheit - das Reich der Pharaonen. Auf seiner langen Reise macht der Nil viele Veränderungen durch. Im Südsudan scheint der Fluss plötzlich zu verschwinden. Er teilt sich in zahllose kleine Wasserarme und bildet Afrikas größtes Sumpfgebiet - den Sudd. Aber auch hier haben sich Tiere den außergewöhnlichen Lebensbedingungen angepasst. Neben seltenen Vogelarten gibt es große Antilopenherden, die - je nach Wasserstand - in andere Gebiete ziehen und Teil werden an einer der größten Tierwanderungen Afrikas. Für den weiteren Verlauf des Nils ist das Simien Gebirge mit seinen über 4.500 Meter hohen Gipfeln in Äthiopien besonders wichtig. Ein Paradies für Greifvögel. Das Wasser, das dort abregnet, sammelt sich im Tanasee, aus dem der größte Nebenfluss des Nil entspringt - der Blaue Nil.Ohne ihn würde der Nil auf dem Weg zur Mündung austrocknen. Zuerst ist er ein flacher Strom. Dann aber fällt er über eine 400 Meter breite Felskante in die Tiefe. Tis Abay heißt dieser zweitgrößte Wasserfall Afrikas - der "Rauch des Blauen Nil".
Weiter geht der Weg durch bis zu zwölfhundert Meter tiefe Schluchten. Hier ist die Heimat der seltenen äthiopischen Steinböcke. Aber auch Dscheladas, eine Pavianart, leben in den Felswänden und auf den darüber liegenden Plateaus. Und nicht zuletzt: - der äthiopische Wolf. In Khartum schließlich, der Millionenmetropole und Hauptstadt des Sudan, vereint sich der Blaue mit dem Weißen Nil zum eigentlichen Nil-Fluss. Heute hat er keine weiteren großen Zuflüsse mehr. Auf dem Weg Richtung Norden passiert man aber die Stelle, an der einst der Gelbe Nil mündete. Er entsprang 1.000 Kilometer weiter westlich im Ennedi Plateau und ist vor rund 6.000 Jahren ausgetrocknet. Doch bis heute gibt es dort - inmitten der Wüste - unterirdische Wasserreservoire und damit Trinkwasser. Nicht nur die Kamele der Karawanen nutzen es. Auf dem Ennedi Plateau leben Vögel, Fische und sogar - Krokodile, eine Art, die im übrigen Afrika längst ausgestorben ist. Als letztes Land auf seiner Reise führt der Weg des Nil nach Ägypten. Seit Errichtung des Assuan Staudamms ist der Fluss hier gezähmt. Kreuzfahrtschiffe und Feluken fahren entlang der historischen Stätten des Landes. Auch die Tierwelt erinnert an vergangene Zeiten. Die berühmt-berüchtigte Uräus-Schlange, mit der einst Cleopatra Selbstmord beging, ist bis heute im Nildelta zu Hause. Dort teilt sich der Nil in verschiede Flussarme und fließt Richtung Mittelmeer. In Damietta schließlich beendet er seine Reise, verlässt das Reich der Pharaonen und mündet ins Meer. (WDR Fernsehen)

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