Schule der Verführung - 3 Geschichten aus Russland

  • Schweiz School of Seduction (Festivaltitel) (mehr)
Österreich / Dänemark / Norwegen / Russland, 2019, 95 min

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In Russland lautet ein Sprichwort: Du kannst nicht auf zwei Stühlen gleichzeitig sitzen. Doch gerade das versuchen moderne russische Frauen. Russische Frauen wollen, dass Männer ihr Geld für sie ausgeben, aber gleichzeitig wollen sie nicht ihre Unabhängigkeit verlieren. Die drei Heldinnen nehmen ihr Schicksal in die Hand und besuchen die Schule der Verführung, in der sie lernen, wie man lebt, denkt und sich verhält, um geliebt zu werden. Aber macht sie ein solches Leben wirklich glücklich? Nach dem Zerfall der UdSSR boten die wirtschaftlichen Veränderungen den russischen Frauen neue Möglichkeiten. Im modernen Russland können Frauen Unternehmen führen, in die Politik gehen oder in der Armee dienen. Aber versteckte Diskriminierung und soziale Unsicherheit gibt es immer noch. Frauen haben nämlich nicht die Möglichkeit, genug Geld zu verdienen, um eine eigene Wohnung zu mieten, denn alle Jobs für Frauen werden sehr schlecht bezahlt. Um diese Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen, müssen die Frauen Männer manipulieren. Sie haben keinen anderen Weg, um in der Gesellschaft zu materiellem Wohlstand zu kommen. Ein Vorwärtskommen ist nicht leicht für sie. Der einfachste Weg nach oben ist an der Seite eines wohlhabenden Mannes.
In der russischen Gesellschaft herrscht allgemein die Auffassung vor, dass ein gutes Leben bedeutet, mit einem reichen, attraktiven und erfolgreichen Mann zu leben. Diese Sichtweise schafft ein System und eine Kultur, die sehr schwierig zu verändern sind, und die Frauen müssen den Preis zahlen - besonders diejenigen, die keinen Ehemann finden. Das ist eindeutig ein Dilemma: Einerseits wollen die russischen Frauen unabhängig sein, aber andererseits ist dies nicht möglich ohne die finanzielle Sicherheit, die ihnen in dieser patriarchalischen Gesellschaft nur ein Mann geben kann. Da die Alternative häufig keine Option ist, entscheiden sich die meisten Frauen für die Lösung, einen Ehemann zu finden. In Schule der Verführung folgen wir dem Leben von drei jungen Frauen: Diana, Lida und Vika, die in der Metropole St. Petersburg leben und sich zum Ziel gesetzt haben, einen Ehemann zu finden und sozial aufzusteigen. Wie aber findet man einen Mann in einem Land, wo die Frauen zahlenmäßig bei Weitem überlegen sind? Der Psychologe Vladimir Rakovsky hat eine einfache Lösung dafür. Er ist Tutor in seiner eigenen "Schule der Verführung" und gibt teure Kurse mit dem einfachen Titel: "Wie man reiche Männer verführt". Wir treffen Diana, Lida und Vika bei Rakovskys Verführungskurs.
Rakovskys Theorie basiert auf amerikanischen Selbsthilfebüchern wie "Wie man ein guter Liebhaber wird", "Wie man sexy wird" oder "Wie man einen reichen Ehemann findet", und besagt, dass die meisten russischen Frauen ein raubtierhaftes Verhalten haben. Wir werden Zeuge, wie Rakovsky Diana, Lida und Vika gemeinsam mit ein paar anderen, jungen Frauen unterrichtet, wie man einen Mann verführt, und genauso wichtig: wie man ihn hält. Das ist nicht einfach. Die Frauen müssen einen umfangreichen Lehrplan absolvieren, wo sie lernen sich als sexy Frau zu verhalten - angefangen bei der Kleidung, über die Art zu tanzen oder eine Banane zu essen, bis zum "Klein-Mädchen-Schema", sich auf den Boden zu werfen und zu weinen, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen, oder wenn der Mann ihnen droht, sie zu verlassen. Diana, Lida und Vika sind unterschiedliche Charaktertypen, aber alle haben das gleiche Ziel, einen Ehemann zu finden, der ihr Leben hoffentlich - wenn auch nicht vergoldet - so doch zumindest erträglich macht. Alle drei fühlen sich allein und sind unzufrieden, und genau das ist die treibende Kraft hinter ihren Bestrebungen ihr Leben zu verändern. Werden diese drei Frauen erfolgreich sein und ihre lang ersehnte Freiheit erreichen? Wie werden sie sich beim Verfolgen ihrer Ziele persönlich weiterentwickeln? (WDR Fernsehen)

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