Leben im Kronendach

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2018, 2x45 min

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Folge 1: Die Sonnenanbeter Die Sonne lockt das Leben bis zu 60 Meter hoch in die Wipfel der Bäume des südamerikanischen Regenwalds. Die Bewohner führen ein Leben über dem Abgrund, über schwindelerregender, gefährlicher Tiefe. Und doch wollen sie alle hier bestehen. Denn viele Gewächse und einige größere Tierarten können nur überleben, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Die Tiere und Pflanzen, die sich hier behaupten, haben sich – jeder auf seine Weise – an einen der schwierigsten Lebensräume der Erde angepasst. Dabei haben es die Sonnenanbeter nicht leicht: Unten, in Bodennähe, ist es finster und feucht. Das Bedürfnis, aus dem Schatten der anderen herauszutreten, zwingt die Bäume, höher und schneller zu wachsen als anderswo. Das Streben hoch hinaus ist unter den Tieren eine allgegenwärtige Herausforderung, die ständige Höchstleistung erfordert. Das extreme Klima im Kronendach ist eine zusätzliche Dimension im gnadenlosen Überlebenskampf: Sonnenglut wechselt mit eisigen Wolkenbrüchen – jede Wetterlage birgt neue Prüfungen. Auch der junge Totenkopfaffe, das Nesthäkchen, muss sich in dieser ungewissen Umgebung alleine zurechtfinden. Seine Streifzüge offenbaren die ganze Bandbreite an Abenteuern, die es hier oben im Kronendach des Regenwalds zu bestehen gilt, zum Beispiel, als er bei einem Adlerangriff den Kontakt zu seiner Gruppe verliert.

Folge 2: Die Hungerkünstler Die Baumkronen des tropischen Regenwaldes in Südamerika sind ein Füllhorn an Leben: Blüten voller Nektar, Blätter in Hülle und Fülle, süße, saftige Früchte für jeden. Und doch ist es der Hunger, der hier oben alles bestimmt, der über Bestehen und Vergehen entscheidet. Die Ausprägungen des Hungers sind vielfältig – mal subtil, mal radikal: Sei es der Hunger der Pflanzen nach Licht, nach Wasser und Nährstoffen. Oder der Hunger der Tiere nach Nektar, Früchten und frischem Fleisch. Denn trotz des üppigen Wachstums und der vielen verschiedenen Lebewesen ist das Nahrungsangebot dürftig. Die Jagd danach ist mühsam und der Preis hoch. Komplexe Gesetzmäßigkeiten bestimmen, wer sich welche Nahrungsquellen erschließt. Obwohl es auf den ersten Blick so aussieht, als bräuchte ein Pflanzenfresser einfach nur ins nächste Blatt zu beißen, ist es für ihn beinahe unmöglich, im Kronendach satt zu werden. Denn die Pflanzen wenden raffinierte Abwehrmechanismen an. Und sie machen sich den Hunger der Tiere ganz gezielt zunutze, manipulieren und instrumentalisieren sie für ihre Fortpflanzung. Das Leben im Kronendach steht unter dem Regime der Pflanzen: Sie sind die heimlichen Akteure, die zwar eine Fülle an Verlockungen bereithalten, sich aber raffinierter Tricks bedienen, um ihr eigenes Überleben zu sichern und – als Nutznießer – auch das der Tiere. (arte)

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