Lebensläufe


Große Tiere für kleine Leute – Die Spielzeuggestalterin Renate Müller (E193)

(Folge)
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Deutschland, 2017, 30 min

Regie:

Linda Süß

Inhalte(1)

Ihren Name kennt kaum jemand. Ihr Spielzeug aber ist weltberühmt. In Japan, in Amerika, in Deutschland gehen die sogenannten Rupfentiere heute für 8.000 Euro über den Ladentisch. Renate Müller hätte sich das nie träumen lassen. Die Spielzeug-Designerin wächst in der DDR auf, im thüringischen Sonneberg. In der Spielzeugmacherwerkstatt ihres Großvaters fühlt sie sich zu Hause. Schon während des Design-Studiums in Sonneberg entwirft Renate Müller therapeutisches Spielzeug, eine Sensation in der DDR. Ihre Stopftiere, Nashorn, Nilpferd, Krokodil sind in den 70ern hier und auch im Westen bereits sehr begehrt. Doch der Erfolg hat auch eine Kehrseite: 1972 wird das elterliche Unternehmen verstaatlicht. Renate Müller macht das Beste daraus. Sie arbeitet als freie Gestalterin weiter, bildet aus, übernimmt die Leitung der Arbeitsgruppe „Kind und Umwelt“ in der DDR. Von nun an gestaltet sie Spielplätze, stattet Krankenhäuser und Kindergärten mit pädagogisch-therapeutischem Spielzeug aus. Ein Leben zum Wohle der Kleinsten. Nach der Wende kauft sie den alten Familienbetrieb zurück. Maschinen, Jute, Leder, Werkzeug. Ein mutiger Neustart, der mit Erfolg belohnt wird. 2012 stellt sie erstmals im New Yorker MoMA aus. Eine Spielzeugmacherin aus der thüringischen Provinz erobert Amerika. Ihre riesigen Tiere sind Kult. Die inzwischen 71-Jährige kommt mit der Produktion kaum nach. 2017 werden unter anderem von ihr designte Riesenteppiche auf der Biennale in Venedig zu sehen sein, ein Müller-Kunstprojekt von vielen. (MDR Fernsehen)

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