Der Motivationstrainer

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Jürgen Höller war der „Star unter den Motivationstrainern“ (Tagesschau), der „Motivations-Papst“ (BILD) der 90er-Jahre. Dann hinterzieht er Steuern, landet im Gefängnis. Jetzt füllt er wieder Hallen – und will noch größer werden als zuvor. Als Höller 2004 aus dem Gefängnis kommt, gilt seine Karriere als erledigt. Zwölf Jahre später setzt dieser Film ein: Höller hat sich – von den Medien weitgehend unbeobachtet – wieder nach oben gekämpft. Seine Seminare werden von tausenden Menschen besucht. Hausfrauen, Manager, Abiturienten und Handwerker wollen von Höller erfahren, wie man richtig lebt. Selbstoptimierung ist das Zeitgeist-Thema schlechthin und es lässt sich damit ein glänzendes Geschäft machen. Rund 2.000 Euro verlangt Höller für ein Wochenend-Seminar. Sein Unternehmen verzeichnet zweistellige Wachstumsraten, beschäftigt 70 Mitarbeiter.
Höller ist zurück. Der nächste Schritt: Die globale Expansion. Der Film begleitet Jürgen Höller und seinen Co-Trainer Mike Dierssen bei ihrer Seminar-Tournee durch deutsche Mehrzweckhallen und beobachtet eine Welt, die sich der Maxime „Hol alles aus Dir raus“ unterworfen hat. Die Kamera ist dabei, wenn Höller seinen Teilnehmern Mental-Techniken beibringt und sie Sätze wie „Ich liebe mich“ und „Ich ziehe Geld an wie ein Magnet“ wie ein Mantra wiederholen lässt. Dierssen schickt unterdessen Seminar-Teilnehmer wie am Fließband über glühende Kohlen. Eineinhalb Jahre lang haben die Filmemacher Julian Amershi und Martin Rieck den schillernden Trainer mit der Kamera begleitet: Entstanden ist ein seltener Einblick in die Motivationsbranche. Ein absurder, aberwitziger, lehrreicher Trip in das Herz der Leistungsgesellschaft – und einer umstrittenen Person der Zeitgeschichte. (Das Erste)

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