Bodyguard

Bodyguard (2018) 

Es ist eine Serie, die sehr lange vorgibt, ein Update John le Carrés Schachpartien zu sein, jedoch am Ende wird sie sich möglicherweise nur als Richard Maddens fesselnde Probeaufnahme für eine Bond-Rolle in die Geschichte eingehen. Göttlich, dieser der Junge hat es in sich, einen Killerlook, zebrechlichen Charme sowie eine besondere Zerbrechlichkeit. Seine Figur ändert sich sanft vor unseren Augen von einer leistungsfähigen Maschine hin zu einer völlig zerrissenen Traumatafabrik. Leider wirkt alles andere in dieser Welt etwas unsicher. Bis zum fünften Teil handelt es sich um langsame Versprechungen, welche in der sechsten Folge, die von Wendungen wiederum übersättigt ist, ebenso mit unsinnigen Erklärungen sowie mit hirnspinnigen Motivationen einer zentralen Verschwörung. Bodyguard stellt somit als politischer Thriller letztendlich keine sorgfältig durchdachte Schachpartie dar, sondern ein stupides Kartenspiel mit spärlicher Logik. Leider werden die ehrgeizigen Versuche, ein Drama zu verfassen durch die lächerliche Konstruktion entwertet, wobei es deutlich wird, dass die einen zum Schmunzeln bringenden Klischees über die Beziehung eines Beschützers sowie seiner Schutzperson nicht nur flüchtige Ausschweifungen waren. Eigentlich ist es ein billiger, wenn auch schön gedrehter und vertonter B-Film. Schade, aber Madden steht derzeit ganz oben auf meinem 007-Verzeichnis. (24.11.2018)