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Cornwall, 1936. Ihren Vater kennt die 14-jährige Judith Dunbar kaum mehr. Er arbeitet schon seit Jahren bei einer Reederei in Singapur und lässt nun Judiths Mutter und die kleine Schwester Jess nachkommen. Judith hingegen kommt ins Internat St. Ursula. St. Ursula ist ein düsterer, muffiger Kasten, und Judith sieht sich ständigen Schikanen der älteren, vorgesetzten Mitschülerinnen ausgesetzt. Die Ferien im öden Haus ihrer Tante Louise bringen auch keine Abwechslung. Endlich ein Lichtblick: Sie gewinnt die Aufmerksamkeit, sogar die Freundschaft der von allen bewunderten, wilden Loveday Carey-Lewis. Judith wird von ihr nach Hause eingeladen. Die ersten Ferien auf Nancherrow, dem Schloss der Carey Lewis an der Küste Cornwalls, überwältigen Judith und begründen eine Liebe fürs Leben. Nancherrow ist für Judith ein kleines Paradies, mit verwinkelten Zimmerfluchten zum Versteckspielen geeignet, mit Pferden und Ländereien, einer idyllischen eigenen Badebucht, einem kleineren Schloss, wo Tante Lavinia wohnt, die wunderbarste Großmutter der Welt, einer verschwiegenen Hütte, und vielem mehr.
Zur Familie Carey-Lewis gehören Lovedays elegante und geistreiche Mutter Diana, ihr Mann, der zurückhaltende, aber herzliche Colonel Edgar, der Judith wie seine eigene Tochter aufnimmt, Lovedays strahlend schöne und lustige Schwester Athena – und Edward, der blendend aussehende Bruder mit seinem lässigen Selbstvertrauen. Judith verfällt ihm augenblicklich. Ein paar Jahre später kommt Tante Louise bei einem Autounfall ums Leben. Die Carey-Lewis’ werden endgültig zu Judiths Ersatzfamilie. Mit Edward erlebt sie jetzt zum ersten Mal die Liebe. Für sie werden damit Träume wahr; für ihn ist es ein Ferienspaß. Als sie aus ihren romantischen Träumen erwacht, verlässt sie Nancherrow Hals über Kopfund beginnt ein neues Leben. Auch für Edward gibt es ein grausames Erwachen. Der Zweite Weltkrieg beginnt, und Edward kehrt von einem seiner ersten Jagdflieger Einsätze als blinder Krüppel zurück.
Edward macht seinem “nutzlosen” Leben ein Ende. Für seine Eltern ist das sehr schmerzvoll, und Judith kämpft mit Schuldgefühlen, weil Edward ihr kurz vor seinem Selbstmord einen Heiratsantrag gemacht hatte. Judith stürzt sich als Nachrichtenhelferin und Betreuerin ihrer alkoholkranken Tante Biddy in die Arbeit. Nach etlichen Jahren gibt es wieder einen Mann in ihrem Leben: Jeremy Wells, einen Jugendfreund. Jeremy war schon immer in sie verliebt, schon als sie nur Augen für Edward hatte. Mit Jeremy verbringt sie eine kurze leidenschaftliche Nacht. Obwohl sich beide ineinander verliebt haben, bleiben sie jahrelang ohne Nachricht voneinander. Auch von ihrer Schwesterund ihren Eltern hört Judith nichts. Bis ihre Schwester Jess eines Tages vor ihr steht, stumm und wie gelähmt von den traumatischen Erlebnissen in einem Lager. (SRF)

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