Zoom auf Russland


Der russische Mythos (E04)

(Folge)
  • Frankreich Le Mythe russe
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Frankreich, 2017, 26 min

Inhalte(1)

Die wahren Reichtümer Russlands verbergen sich oft an abgelegenen Orten, wo ihnen zeitgenössische Fotografen nachspüren. Andere Bilderjäger nehmen das Alltagsleben in den Städten als Ausgangspunkt für ihre „Schatzsuche“. Allen gemeinsam ist das Bestreben, die russische Seele festzuhalten. In Russland leben 93 Prozent der Bevölkerung auf rund einem Drittel der Fläche. Der Wunsch nach modernem Komfort zieht viele Menschen in die Großstädte, während in manchen ländlichen Gebieten die Einwohnerdichte bei einer Person pro Quadratkilometer liegt. Doch gerade an den abgelegensten Orten verbergen sich oft die wahren Reichtümer des Landes, denn die russische Seele und Geschichte sind in diesen einsamen Gefilden besonders präsent. Die Dokumentation folgt Valeri Nistratov auf seiner Reise durch die Provinz Tula, wo er Frauen porträtiert. Sein neues Projekt trägt den Titel „Nein“ und behandelt das Thema Weiblichkeit in Russland, nicht ohne auf einen ironischen Blickwinkel zu verzichten.
Ein anderer Fotograf, Aleksey Myakishev, arbeitet seit fünf Jahren regelmäßig in Kolodozero, einem Dorf im Nordwesten Russlands am Ufer eines Sees. Hier schlägt das Herz des ewigen Winters und viel zu kurzen Sommers. Er dokumentiert das ganze Jahr über den Alltag der Bevölkerung, die noch wie vor 300 Jahren im Rhythmus der Jahreszeiten lebt – wie in einem Märchen. Sergey Maximishin möchte als Fotograf kein Rädchen im Getriebe von Massenmedien sein. Der zweimalige Preisträger des World Press Photo Awards entscheidet sich daher für die wenig beachteten Nebenschauplätze der Geschichte – daraus entspringen witzige und absurde Bilder. Er zeigt Sankt Petersburg aus seiner Sicht: Menschlich, humorvoll und mit viel Liebe zum Detail offenbart er in Bildern von Machthabern und einfachen Bürgern Teile des russischen Wesens. (arte)

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