Die Eloquenz der Gehörlosen

(Fernsehfilm)
  • Frankreich L'éloquence des sourds
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Frankreich, 2017, 53 min

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Virginie ist in zwei Welten zu Hause, denn die gehörlose Frau beherrscht sowohl die Laut- als auch die Gebärdensprache. Sie hat sprechen gelernt, aber nie den Klang ihrer eigenen Stimme gehört. Mit viel Humor gibt sie Einblick in ihren Alltag als berufstätige Mutter, in dem ein startendes Flugzeug wie Vogelgezwitscher klingt. Virginie lebt in einer Welt aus Bildern, einer Welt voller Schwingungen und Empfindungen. Sie ist 37, glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Sie arbeitet als Führungskraft in einem großen Unternehmen und feiert gern mit Freunden. Ein Leben wie unzählige andere? Nicht ganz, denn Virginie ist gehörlos. Sie erlernte als Kind die Lautsprache, doch es kostet sie große Anstrengung, den Alltag zu meistern. Erschöpfung scheint der Preis zu sein, den sie für ihren Erfolg zahlt: Sie bezeichnet sich selbst als „Vorzeige-Behinderte“ und war sogar die erste von Geburt an gehörlose Frau in Frankreich, die Rechtsanwältin wurde. Auch ihre acht und elf Jahre alten Kinder kamen taub zur Welt. Die Eltern ließen ihnen so früh wie möglich Cochlea-Implantate einsetzen. Virginie hatte sich als junge Frau ebenfalls operieren lassen, doch die Implantation war fehlgeschlagen. Ein erneuter Versuch will gut überlegt sein … „Die Eloquenz der Gehörlosen“ erzählt Virginies Geschichte, vom mühevollen Prozess des Spracherwerbs bis zu ihrem turbulenten Leben als berufstätige Mutter. Der Film gewährt Einblicke in eine Welt, die Hörenden meist verschlossen bleibt; er räumt mit Vorurteilen auf und regt zum Nachdenken über traditionelle Kommunikationsmodelle an. (arte)

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