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Based on the celebrated novel from British writer Simon MawerThe Glass Room is inspired by the dramatic events of the 20th century and the origins of an iconic architectural gem – Villa Tugendhat in the Czech city of Brno. (Filmový festival inakosti)

Kritiken (3)

Malarkey 

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Deutsch Na und, auch Regisseure aus Hollywood greifen hin und wieder daneben. Also warum kann Julius Ševčík nicht daneben greifen? Gerade bei The Glass Room ist es aber sehr schade. Das Thema war wunderbar, es machten ausgezeichnete europäische Schauspieler mit, von allen ist Carice van Houten besonders gut rübergekommen (wenn ich also den tschechischen Schauspieler Karel Roden in der Rolle des Architekten außen vor lasse). Aber was soll’s, wenn es in dem Film sowohl keine Handlung als auch kein zeitlicher Horizont der Geschehnisse geben. Der Filmschnitt wurde anscheinend auch einem Lehrling überlassen. In dem Augenblick als das Gestapo in die Wohnung stürmt und eine richtige Spannung entsteht, wird plötzlich ein Schnitt gemacht und es folgt überraschenderweise eine langsame Szene. Ich habe eine Weile gebraucht bis ich verstanden habe, dass wir uns schon in der Zeit des Kommunismus befinden. Und so läuft es die ganze Zeit. Poetik ist natürlich eine gute Sache, aber wenn man in diesem Film mehr über die Villa Tugendhat erfahren möchte, gehört sie nicht unbedingt hier rein. Leider habe ich gar nichts erfahren. Man merkt zwar, dass man nach einem guten Film gestrebt hat, die Sternenkonstellation war aber ungünstig. Leider. Ursprünglich habe ich mich echt richtig gefreut. Ich bin der Meinung, dass wir in Tschechien nicht allzu viele gute Themen haben, damit wir sie so verkacken müssten. ()

NinadeL 

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Deutsch Mir gefällt die Entwicklung von Julius Ševčíks freier Retro-Trilogie Der Düsseldorf Ripper, Der Verrat von München und The Glass Room sehr gut. Ich habe ihm zunächst nicht geglaubt, aber nur wenige Menschen nehmen die Atmosphäre der Zeit in einer so hohen ästhetischen Qualität wahr. Ja, wer einfach nur einen weiteren Roden will, wird enttäuscht sein, ja, wer nicht versteht, dass es sich um die Verfilmung eines Romans aus der Feder von Simon Mawer handelt, auch. Aber auch alle anderen können sich auf ein wirklich außergewöhnliches sensorisches Erlebnis freuen. Die Idee, eine lesbische Romanze vor dem Hintergrund des Schicksals einer funktionalistischen Villa zu verfolgen, ist einfach schön. Hanna Alström und Carice van Houten sind buchstäblich wunderschön in ihren gegensätzlichen Rollen. Und ich werde gerne auf die Emotionen und Bilder dieses Films zurückkommen. Ich habe beide Fassungen gesehen, die mit Untertiteln und die mit Synchronisation, leider verwässert die tschechische Fassung das Erlebnis etwas (obwohl Hanna von Aňa Geislerová synchronisiert wurde, aber Synchronisation ist nicht ihre Stärke). ()

D.Moore 

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Deutsch Das Buch habe ich nicht gelesen, aber die Hauptbotschaft des Films lautet meiner Meinung folgendermaßen: wenn man etwas Gutes oder Schönes erwerben möchte, muss man sehr oft Opfer bringen. Dieser Gedanke taucht in The Glass Room gleich am Anfang auf und wird durch die letzte Szene bestätigt. Ich hatte kein Problem damit, mich mit ihm zu identifizieren. Außerdem hat der Film ein Weltniveau. Carice van Houten, die mir schon in vielen Filmen gefallen hat, ist absolut hinreißend. Und dazu die Villa Tugendhat als attraktiver Schauplatz sowie ein schweigender Zeuge von all den Ereignissen… Der Film ist gelungen, obwohl man in ihm auch ausgesprochene Filmklischees findet (z. B. die Liebesszene in der Nacht zum 21. 8. 1968). ()