Demokratie auf Ungarisch

(Fernsehfilm)
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Deutschland / Ungarn, 2017, 52 min

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Jeder dritte Ungar ist von Armut bedroht oder lebt unterhalb der Armutsgrenze. Wer Job und Wohnung verliert, landet schnell auf der Straße. Oder im Knast. Grund ist die harte Hand der rechtskonservativen Regierung. Aber was passiert, wenn eine Demokratie nicht mehr all ihren Bürgern zur Seite steht? Die ungarische Regierung hat Sozialhilfen drastisch gekürzt und Obdachlosigkeit kriminalisiert. Während Europa meist nur mit verhaltener Kritik reagiert oder zuschaut, leistet eine Gruppe ungarischer Bürger Widerstand und kämpft um das Recht auf demokratische Teilhabe und um soziale Gerechtigkeit. Die Dokumentation begleitet sie und wird Zeuge von Ungerechtigkeiten, die in Ungarn zum Alltag gehören: Arbeiter, die in extreme Armut abrutschen; Familien, die per Zwangsräumung aus ihren Wohnungen vertrieben werden und deren Kinder in staatliche Obhut kommen. Es mangelt an Sozialwohnungen, und Obdachlosenheime sind in grauenhaften Zuständen. Der tragische Tod zweier Gründungsmitglieder verstärkt das Gefühl der Gruppe, dass Ungarn ein immer feindseligeres Land wird und dass ihr Kampf wichtiger ist denn je. Sie stellen sich dem Politikstil ihrer Regierung in den Weg, und fordern, was man in Europa für selbstverständlich hält: demokratische und wirtschaftliche Teilhabe. „AVM" (A Varos Mindenkie) – auf deutsch: „Die Stadt gehört allen" – ist ihr Name und ihr Motto. Dieser Film dokumentiert nicht nur die soziale und innenpolitische Realität Ungarns, er erzählt zugleich vom Kampf um soziale Gerechtigkeit – mitten im Herzen Europas. (arte)

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