Im Fadenkreuz des Terrors - Urlaubsparadiese in der Krise

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2016, 53 min

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38 Tote am Strand von Sousse in Tunesien, der Anschlag auf einen russischen Ferienflieger in Ägypten. Mit Terror gegen Touristen verfolgen islamistische Extremisten eine perfide Strategie. Sie töten Bürger verhasster westlicher Staaten, deren Regierungen sie zu Feinden erklärt haben. Und sie schwächen die Wirtschaft in den Urlaubsländern. Urlaubspläne im Visier: Nachdem Touristen in Tunesien, Ägypten und der Türkei zu Zielen islamistischen Terrors wurden, reisten immer weniger Menschen in die einst so beliebten Urlaubsorte in der südlichen Mittelmeergegend, mit drastischen Konsequenzen für die drei Länder. Der Erfolg der terroristischen Strategie, Anschläge auf Touristen auszuüben, ergibt sich aus einer verhängnisvollen Kettenreaktion: Die Anschläge schüren Angst, die Gäste bleiben weg, die Wirtschaft nimmt dramatischen Schaden, was über die steigende Arbeitslosigkeit wiederum zu Radikalisierung führen kann. Bisher bot die Tourismusbranche auch weniger gut ausgebildeten Menschen Jobs, mit denen sie ihre Familien ernähren konnten. Jetzt sind immer mehr Menschen ohne Perspektive und mittellos. Der Staat hilft hier nur selten. Die Anschläge haben auch Auswirkungen auf die Terrorbekämpfung in diesen drei Ländern und die jeweilige Gesellschaft.
Während die junge Demokratie Tunesien verstärkt die Heimkehrer aus IS-Regionen ins Visier nimmt und die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verschärft, verfolgt Ägyptens Militärregime eine äußerst rigide Sicherheitspolitik mit lückenloser Überwachung. Und auch in der Türkei nimmt unter dem Vorwand des Kampfs gegen den Terror die staatliche Repression auf besorgniserregende Weise zu. Leidtragende in allen Ländern sind die Menschen vor Ort, die im Tourismus keine Arbeit mehr finden und demnach den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien nicht mehr verdienen können. Die Dokumentation „Im Fadenkreuz des Terrors - Urlaubsparadiese in der Krise" verdeutlicht die Destabilisierung durch die verhängnisvolle Kettenreaktion und deren Auswirkungen auf die Anti-Terror-Politik und die soziale Lage in den drei Staaten. Filmemacher Eberhard Rühle hat vor Ort Menschen getroffen, die verzweifelt auf die Rückkehr der Touristen hoffen, und interviewte Politiker, Terror-Experten, Journalisten und Bürgerrechtler. (arte)

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