Das Weltkulturerbe im Südwesten

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2015, 90 min

Regie:

Ildico Wille

Drehbuch:

Ildico Wille

Inhalte(1)

Acht UNESCO-Welterbestätten befinden sich im Südwesten Deutschlands. Ihre Geschichten werden in dieser Entdeckungsreise erzählt. Das mittlere Rheintal, Trier, der Limes, die Völklinger Hütte, der Dom zu Speyer, das Kloster Maulbronn, die Insel Reichenau und die historischen Pfahlbauten rund um die Alpen sind die Welterbestätten, um deren Geschichte und Geschichten es geht. Die Reise zu den Weltkulturerbestätten Südwestdeutschlands beginnen wir im mittleren Rheintal zwischen Bingen und Koblenz. Es zählt zu den anziehendsten Zielen für Touristen in Deutschland - schroffe Felsen, Burgen und Wein und natürlich die Mythen und Legenden, die sich um den Rhein ranken und zahlreiche Künstler und Literaten inspiriert haben. Auch Trier ist ein beliebtes Reiseziel. Die Stadt wurde vor 2000 Jahren von Kaiser Augustus gegründet. Sie gilt als Deutschlands älteste Stadt und ist seit 1986 Weltkulturerbe der UNESCO. Viel unbekannter und vor allem unsichtbarer als der Rhein, zieht sich auf fast 550 Kilometern der Obergermanisch-Raetische Limes - die Grenze Roms zu den Barbaren - quer durch Deutschland. Heute finden sich noch überall Spuren dieser riesigen Festungsanlage. Zum kulturellen Erbe gehören auch Denkmäler des Industriezeitalters: 1873 gegründet, war die Völklinger Hütte über 100 Jahre lang Deutschlands größte Produktionsstätte für Eisenverhüttung. Eine Kathedrale der Arbeit. Eine viel ältere und weniger weltliche Kathedrale ist der Dom zu Speyer - die größte heute noch erhaltene romanische Kirche.

Die einzigartige Bedeutung des Kaiserdoms wurde 1981 dadurch gewürdigt, dass die UNESCO ihn in die Liste der schützenswerten Weltkulturdenkmäler aufnahm. Ab 1147 entstand die Klosteranlage Maulbronn, eines von fast 300 Zisterzienserklöstern in Europa. Heute gilt es als die besterhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Wer den Namen Reichenau hört, assoziiert damit Gemüse, vielleicht auch Segeln oder Baden. Doch die vom Klima so begünstigte Insel hat mehr zu bieten als Salatköpfe, Gurken und Bootsanleger. Die Reichenauer Benediktinerabtei ist ein Musterbeispiel mittelalterlicher Klosterarchitektur. Sie entwickelte sich im 10. und 11. Jahrhundert zu einem geistigen und kulturellen Zentrum, und ihre Malschule prägte die europäische Kunst des Mittelalters. Am Bodensee liegen auch Teile des ersten archäologischen Welterbes unter Wasser: die Pfahlbauten des Alpenraumes. Ein Erbe so außergewöhnlich reich an prähistorischen Funden, dass es sogar mit "Weltwundern" wie den ägyptischen Pyramiden verglichen wurde. Doch es geht nicht nur um idyllische Bauten. In den Schichten der Seeböden und Moore haben selbst rasch verwesende Stoffe wie Textilien und Essensreste die Jahrtausende überdauert. Es ist kein "leichtes" Erbe, denn es kann unter Wasser nicht besichtigt werden, sondern nur in den Labors der Archäologen und in Museen. (SWR Fernsehen)

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