Madama Butterfly - Aus dem Teatro alla Scala, Mailand

(Theateraufzeichnung)
  • Italien Madama Butterfly
Musik
Italien, 2016, 166 min

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Inzwischen schon traditioneller Termin im Spielplan von ARTE ist die alljährliche Live-Übertragung der glamourösen Spielzeiteröffnung der Mailänder Scala am 7. Dezember. Dieses Jahr steht mit Giacomo Puccinis romantisch-tragischer Geschichte von der unglücklichen Liebe einer japanischen Geisha zu einem amerikanischen Marineoffizier ein besonders beliebtes und opulentes Stück Musiktheater auf dem Programm.

Nach den grandiosen Erfolgen seiner „La Bohème" (1896) und „Tosca" (1900) hatte Puccini Schwierigkeiten, neue Stoffe für eine Oper zu finden. Da erlebte er während eines Aufenthalts in London eine Theateraufführung, von der der Italiener zwar kein Wort verstand, dessen Geschichte ihn aber dennoch faszinierte: das tragische Schicksal einer japanischen Geisha. Sofort bat Puccini den Autor um Erlaubnis, aus diesem kleinen Theaterstück eine große Oper machen zu dürfen. Um die Atmosphäre, Klänge und Geisteswelt des Fernen Ostens so authentisch wie möglich auf die Bühne zu bringen, ließ sich der Komponist unter anderem von einer japanischen Schauspielerin und der Frau des japanischen Botschafters in Italien beraten. Angesichts der heutigen weltweiten Popularität der „Butterfly" ist kaum mehr zu verstehen, dass die Uraufführung am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala zu einem niederschmetternden Misserfolg geriet. Dem Mailänder Publikum war die Welt, die Puccini da auf die Bühne zauberte, zu fremd, die Klänge zu exotisch. Feinde und Neider Puccinis sorgten während der Vorstellung mit spöttischen Bemerkungen für schallendes Gelächter im Publikum. Es kam zu regelrechten Tumulten – und die Presse verriss das Stück. Ein gutes Jahrhundert später bringt Riccardo Chailly, der Musikchef der Scala, die „Butterfly" in der Urfassung von 1904 zurück an den Ort ihrer Premiere – und dieses Mal ist der Erfolg garantiert. (arte)

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