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Eine satte und verwöhnte Runde illustrer Figuren, allesamt aus Shakespeares Stücken bekannt, feiert den Valentinstag im Berliner Szeneschuppen "The Globe" - als ob es kein Morgen gäbe. Dazu zählen ein abgeklärter Filmmogul, eine alterslos anmutige Filmdiva, ein Albtraum-geplagter Minister und seine ehrgeizige Gattin, ein einsamer Hipster, ein eifersüchtiger Waffenhändler, eine zynische Gesellschaftskolumnistin und ein weltverlorenes junges Paar. Obwohl sie und all die anderen Gäste aus insgesamt acht Werken William Shakespeares noch nicht einmal ahnen, dass ihr abendliches Wohnzimmer heute zum letzten Mal seine Tore geöffnet hat, herrscht, angefeuert durch Drinks und Drogen, die ein gewisser Puck im Keller vertickt, eine dekadente, leicht morbide Untergangsstimmung, die sich in Exzessen und Depressionen Luft macht. Angesichts dieser tiefen Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele gibt Kate ihren Widerstand gegen die Ehe mit ihrem arabischen Freund auf und ist bereit, den Schador zu nehmen.
Eingeweiht in Wills Pläne ist allein Oberkellner Zettel, der jedoch stoisch jegliche Auskunft verweigert, und per Zufall der trunkene Falstaff, dem es Freude macht, mit Andeutungen Unruhe zu stiften. Das Kammerspiel, in dem Tragödien- und Komödienhelden William Shakespeares an einem Ort in der Gegenwart aufeinandertreffen, ist aus Anlass des 400. Todestages des großen Dramatikers entstanden. "Filme sind kollektiv erlebte Träume, und Shakespeares Träume in die moderne Welt zu transponieren, ist eine der größten Herausforderungen, der sich ein Geschichtenerzähler stellen kann", sagt Regisseur Achim Bornhak, der gerade mit seinem letzten Film "Der Nachtmahr" die Preise der Ökumenischen und der Jugendjury beim Max-Ophüls-Festival 2016 in Saarbrücken gewonnen hat. (3sat)

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