Die großen Seebäder


Urlaub auf toskanisch – Das Seebad Forte dei Marmi (E08)

(Folge)
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Deutschland, 2012, 45 min

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Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges zieht es eine Mischung aus Aristokraten, Industrieellen und Intellektuellen – meist aus Mailand, Parma oder Modena – nach Forte dei Marmi an die Küste der Toskana. Hier besitzt auch der Adel aus Florenz seine Sommerresidenzen, meist kleine Villen unweit des Strandes. Wer nicht über ein eigenes Anwesen verfügt, findet in den Hotels Gastfreundlichkeit auf hohem Niveau. Das Herzstück von Forte dei Marmi sind seine Bagni, kleine abgezäunte Bezirke mit Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih, Umkleidekabinen und einer kleinen Bar. Die rund 100 Bagni von Forte dei Marmi haben den Charme vergangener Zeiten bewahrt. Sie sind aus Holz, elegant, diskret und ziehen sich, wie auf einer Schnur gezogen, an dem vier Kilometer langen Strand entlang. Die Gäste der Bagni kommen meist seit Generationen. Wenn sie „fuori stagione“, also in der Vorsaison anreisen, bekommen sie einen Schlüssel und können zu jeder Zeit eine Holzkabine am Strand benutzen. Meist mietet man seinen Platz für die ganze Saison.
Das kann schon einmal 25.000 Euro kosten. Forte dei Marmi ist der Inbegriff der Dolce Vita, gepaart mit einem für Italien eher untypischen Understatement. Wenn man nicht im Bagno ist, fährt man Fahrrad, spielt Tennis, reitet aus oder widmet sich den schönen Künsten. In den Villen finden Hauskonzerte statt, man besucht die Künstler und Kunsthandwerker im Nachbarort Pietrasanta. Und im Hochsommer, wenn es gar nicht abkühlen will, zieht man sich am Abend in die kleinen Dörfer in den Apuanischen Alpen zurück, bevor man sich nach Mitternacht ins legendäre Nachtleben des Seebades stürzt und im „La Capannina“ bis zum Morgen tanzt. Der 1929 gegründete Club ist eines der berühmtesten Nachtlokale Italiens. Die Dokumentation führt ins Forte dei Marmi von heute, stellt Besitzer der Bäder ebenso vor wie prominente Bewohner von Botero bis Andrea Bocelli und die drei schönen Schwestern Viacava, die gemeinsam ein Hotel betreiben. (arte)

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