In der Hängematte auf dem Amazonas

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2013, 45 min

Regie:

Ulrike Bremer

Inhalte(1)

Amazonien, das ist undurchdringlicher tropischer Regenwald und der längste Fluss der Welt. Städte gibt es nur wenige, Straßen kaum. Wer hier reisen muss, kann das nur per Schiff. "Recreios" heißen die Passagierboote, die gleichzeitig auch Frachtkähne sind. "Recreio" bedeutet "Pause", "Auszeit". Um an sein Ziel zu kommen, muss der Passagier sich eine Pause gönnen, eine tagelange. Denn er kann an Bord nichts erledigen. Es gibt kein Internet, kein Handynetz, nur Satellitenfernsehen. Mit 28 Stundenkilometern zieht der urzeitliche Dschungel gemächlich vorbei. Die Bewohner an den Ufern leben in Holzhäusern, meist ohne Strom. Ihr Auskommen haben sie durch das Fischen. Eine Reise auf dem Recreio, das ist wie Reisen in einer anderen Zeit. Von Manaus, der brasilianischen Hauptstadt des Bundesstaats "Amazonas" geht die Reise mit der "MS Oliveira" circa 600 Kilometer flussaufwärts Richtung Kolumbien. Die Passagiere bringen ihre eigene Hängematte mit. Darin verbringen sie die "entschleunigte" Zeit an Bord. Unterwegs steigen wir aus. Im Dschungeldorf Jutica erleben wir den Alltag einer Dschungelcommunity, ihr Leben am und mit dem Fluss.
Der Amazonas versorgt sie mit fast allem Lebenswichtigen. Nur ihr geliebtes Maniok, das sie zu jeder Mahlzeit benötigen, erfordert einige Anstrengung in der Gewinnung. Die Maniokmühle ist mittelalterlich. Menschliche Kraft statt Strom. Eine Anstrengung, die bei bis zu 50° Grad Hitze unternommen werden muss. Wir steigen aus bei der Community Caité. Die ganze Dorfgemeinschaft geht für einige Wochen im Jahr auf Fischfang in den Dschungel. Dort an einem mit Schilf bewachsenen See fangen sie massenweise den Riesenfisch "Pirarucu". Sie leben im Schlamm, nachdem es tagelang geregnet hat und sind immer gut gelaunt. Den ganzen Tag liegt frischer Fisch auf dem Grill. Sie verzehren und verkaufen ihn, den bis zu zwei Meter langen Pirarucu. Ein Fischhändler wartet am Amazonasufer auf den Fang. Am Ende landen wir in der Stadt Tonantins. Hier gibt es ganze drei Kilometer Straße und eine Tradition, die an den Karneval in Rio erinnert. Im Mittelpunkt dieses Festes steht aber der Fisch "Pirarucu". Der Film zeigt eine Reise, die in der Großstadt Manaus beginnt und in den Weiten der Amazonaslandschaft endet. Eine Reise in eine Wunderwelt, voller beindruckender Landschaften, Dörfer und Dorfgemeinschaften, eine Reise, die auch wunderlich ist wegen der Art des Reisens: in der Hängematte! (hr-fernsehen)

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