Black Panthers

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Folge 1: Als in den 1960er Jahren der Schlachtruf „Black Power“ immer mehr Resonanz gewann, formierte sich die Black Panther Party als militante Gruppierung der Bürgerrechtsbewegung. Die Dokumentation zeigt anhand von Interviews mit den Gründungsmitgliedern, was die Black Panthers von anderen Protestbewegungen der damaligen Zeit unterschied. Archivbilder rufen den einzigartigen Kleidungsstil der „schwarzen Panther“ in Erinnerung: schwarze Sonnenbrille, Lederjacke, soldatischer Schritt und eine ausladende Afrofrisur, die zu verkünden schien – „Black is beautiful!“. Rhetorisch inspiriert wurde die Bewegung durch die separatistischen Statements von Malcolm X, der die weiße Vormachtstellung anprangerte und sich seiner Rolle in der Geschichte durchaus bewusst war.
Die Black Panthers demonstrierten gegen die willkürlichen Verhaftungen in den Schwarzenvierteln und stellten politische Forderungen, wie etwa das Recht auf Beschäftigung, Bildung und würdiges Wohnen. Als nordstaatliches Pendant zur Bürgerrechtsbewegung in den Südstaaten stellten sie auch das kapitalistische System an sich infrage. Ihre Devise: Damit jeder Schwarze im Land frei sein kann, muss sich das ganze System verändern. Die Black Panther Party faszinierte zeitgenössische Intellektuelle wie den jungen Schriftsteller Eldridge Cleaver und wurde auf den studentischen Campussen als revolutionäre Avantgarde gehandelt. Nach der Ermordung von Martin Luther King und mehreren blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem FBI radikalisierte sich die Bewegung jedoch zunehmend.

Folge 2: Die Black Panther Party faszinierte die Medien und bereitete den amerikanischen Behörden einiges Kopfzerbrechen. FBI-Direktor J. Edgar Hoover bezeichnete die Bewegung 1969 als „größte Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Richard Nixons Einzug ins Weiße Haus war der Startschuss für eine radikale Repressionspolitik. Mit einem komplexen Überwachungs- und Infiltrationssystem wollte Hoover die Black Panthers von innen heraus zerstören. Illegale Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verfahren wegen Planung von Terroranschlägen zermürbten die mit einer terroristischen Organisation gleichgesetzte Partei. Viele Angeklagte wurden mangels Beweisen freigelassen, aber ihre Verteidigung kostete zu viel Kraft und Geld, und die Vorstände der einzelnen Gruppierungen wurden zunehmend von Spionen infiltriert.
Ihre Faszination verloren die Black Panthers deshalb noch lange nicht – im Gegenteil: Neue Anhänger wie Fred Hampton, der Vorsitzende der Ortsgruppe in Chicago, gaben ihre aufständischen Botschaften an die Studentenbewegungen weiter. In einer Zeit, in der die Bewegung fast gestoppt schien, erreichten ihre Botschaften so viele Menschen wie nie, darunter auch die weiße Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg. Doch schließlich stellten innerparteiliche Zerwürfnisse die Zukunft der Partei infrage. Nachdem Bobby Seale 1973 die Bürgermeisterwahlen in Oakland verlor, schwand der Glaube an einen Wiederaufschwung. Einem ihrer Mitglieder zufolge prägte die Black Panther Party die Geschichte mit „ihren Idealen und ihrer Jugend“ – angesichts des immer brutaleren Vorgehens von Regierung, Polizei und Ordnungskräften wurden ihnen diese beiden Tugenden leider auch zum Verhängnis ... (arte)

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