Die Lausitz

(Fernsehfilm)
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Im Südosten Deutschlands liegt die Lausitz, das kleine Land der 1.000 Teiche. In der beschaulichen Region leben seltene Tiere wie Fischotter, Rohrdommel und Elche. Wenige Kilometer entfernt hat der Braunkohletagebau mit riesigen Abraumhalden und Seen eine Mondlandschaft hinterlassen. Doch die Natur kehrt ins Grenzgebiet zurück. Wenn es Frühling wird, erfüllen seltsame Laute die friedliche Wasserwelt der Teichlausitz im äußersten Südosten Deutschlands. Was klingt, als würde jemand in eine Flasche pusten, sind die kilometerweit hörbaren Balzrufe der Rohrdommel. Zu entdecken ist der äußerst seltene Vogel allerdings kaum: Fühlt er sich beobachtet, reckt er Kopf und Schnabel steil nach oben und bewegt sich wie die Schilfhalme sanft im Wind. Außerdem macht das braun-schwarze Gefieder die Rohrdommel so gut wie unsichtbar. In der Grenzregion zwischen Brandenburg und Sachsen fühlen sich auch Fischotter und Elche wohl. Und nicht weit entfernt bieten die Abraumhalden und Bergbauseen des jahrzehntelangen Braunkohletagebaus zahlreichen Wildtieren wertvollen Rückzugsraum.
Rekultivierungsflächen und ehemalige Truppenübungsplätze sind inzwischen Heimat von Tieren, die hierzulande schon so gut wie verschwunden waren. Schillernde Bienenfresser und Wiedehopfe brüten in der Heide, weil sie dort reichlich Insekten finden. Selbst Wölfe, eingewandert aus Polen, haben auf den einstigen Manöverplätzen Fuß gefasst. Im Sommer werden die fischreichen, seit Jahrhunderten zur Karpfenzucht genutzten Teichgebiete zum Paradies für Wasservögel: Die Rohrdommeln haben flauschigen Nachwuchs bekommen, Kraniche und Singschwäne machen mit ihren Küken erste Ausflüge. Und überall dort, wo Wasser ist, fühlen sich auch Waschbären und Marderhunde wohl. Beide stammen ursprünglich nicht aus Europa, gehören mittlerweile jedoch als fester Bestandteil zur Tierwelt in der Lausitz. (arte)

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