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Die junge Suzanne Simonin erlebt ein im Bürgertum des 18. Jahrhunderts weit verbreitetes Frauenschicksal: Als dritte Tochter einer vornehmen Familie ist für Suzanne keine Mitgift vorhanden. Suzanne, lebenslustig und aufgeweckt, sträubt sich vehement gegen einen Eintritt ins Kloster, doch die Mutter macht ihr klar, dass sie nichts zu erwarten hat – weder kann sie verheiratet werden noch ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Unter diesem Druck bleibt dem Mädchen gar keine Wahl. Zunächst findet sie in der Äbtissin Madame de Moni auch eine wohlgesonnene, mütterliche Freundin. Doch sie stirbt bald und wird ersetzt durch die eifernde Saint-Christine. Diese – von Diderot in seinem Roman als “von kleinem Charakter und mit engstirnigem Kopf, der vom Aberglauben regiert wurde” bezeichnet – lässt nichts unversucht, ihre sadistischen Triebe an Suzanne auszulassen. Es gelingt der Gepeinigten, einen Anwalt zu informieren und um die Aufhebung des Gelübdes zu bitten. Das bleibt ihr versagt, doch sie wird nach einer erzbischöflichen Untersuchung in das Kloster Saint-Eutorpe geschickt. Dort führt die Äbtissin Madame de Chelles ein gänzlich unklösterliches Regiment – mit gutem Essen, Musik und Sex. Madame de Chelles erhebt Suzanne zu ihrer Favoritin und bedrängt sie aufs Intimste. Das zunächst ahnungslose Mädchen vertraut sich dem Beichtvater an, der sie durch seine Drohungen in noch schwerere Gewissensnöte bringt. Als er von dem jungen Geistlichen Dom Morel abgelöst wird, der sich nicht zu seinem Amt berufen fühlt, überredet der Suzanne zur gemeinsamen Flucht. Sie gelingt, bringt Suzanne aber alles andere als Erlösung. Nach schwerster Arbeit als Magd und Wäscherin findet sie sich in einem Bordell wieder. (Verleiher-Text)

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