Die Brücke

(Serie)
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Trailer
Krimi / Thriller / Mystery
Schweden / Dänemark / Deutschland, (2011–2018), 36 h 53 min (Minutenlänge: 57–60 min)

Stoffentwicklung:

Hans Rosenfeldt

Besetzung:

Sofia Helin, Kim Bodnia, Thure Lindhardt, Rafael Pettersson, Sarah Boberg, Dag Malmberg, Puk Scharbau, Lars Simonsen, Gabriel Flores Jair (mehr)
(weitere Professionen)

Staffel(4) / Folgen(38)

Inhalte(1)

Die berühmte Öresund-Brücke bei Nacht: Ein Stromausfall hat die Verbindung zwischen Dänemark und Schweden in Dunkelheit gehüllt. Kurz darauf wird eine tote Frau mitten auf der Brücke gefunden. Eine tote Frau? Bei näherer Untersuchung ergibt sich, dass die Leiche in der Mitte zusammen genäht wurde, und eigentlich von zwei Frauen stammt: Der Oberkörper gehört der Vorsitzenden des Stadtrates von Malmö, der untere Teil einer dänischen Prostituierten. Da Staatsbürger aus beiden Ländern betroffen sind, ermitteln die schwedische Kommissarin Saga Norén (Sofia Helin) und ihr dänischer Kollege Martin Rohde (Kim Bodnia) gemeinsam. Und dann wendet sich der Mörder an die Öffentlichkeit: Er kündigt weitere spektakuläre Ereignisse an, denn er hat eine Botschaft zu vermitteln ... (Verleiher-Text)

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Nutzerkritik Marigold zur diesen Serie (1)

Die Brücke (2011) 

Deutsch 1. Serie: Für Liebhaber der "over-twisted" und sozialbewussten nordischen Detektivgeschichten, mutet dies in etwa wie ein Luxus-Schokoladengeschäft an. Obwohl der Rahmen dieser Serie dem Modell eines amerikanischen Thrillers über thematisches Verbrechen folgt, dieses jedoch natürlicherweise ins nordische Wertesystem einarbeitet und es im Kontext sozialer Phänomene wahrnimmt - der mysteriöse Kriminelle funktioniert dann bis zu einem gewissen Zeitpunkt wie Nolans Joker, d.h. als Inszenator vor Ereignissen, welche die Vorliebe der beschaulichen Gesellschaft für Exzesse darlegen. Einige seiner "Tests" sind brillant und ihre grenzwertige moralisch-ethische Art geht über die Grenzen der üblichen politischen Korrektheit hinaus. Schlussendlich dann die Tatsache, dass Die Brücke - Transit in den Tod immer noch um eine "versöhnlichere" Motivation des Täters bemüht ist, das als eine Art erwartete Steuer anmutet, welche das Vergnügen am Chaos, welches von "TT" begangen wird, nicht beeinträchtigt. Außerdem wird diese Steuer von schwindelerregenden Gewinnen begleitet - ein wunderbar asymmetrisches zentrales Duo mit der fröhlichen Kim Bodnia sowie der außerirdischen Sofia Helin (ihre Saga hat mir endlich erklärt, was für manche Frauen bei Cumberbatchs Sherlock doch so sexy ist), metrosexuelles Lichtdesign und sowie coole, wunderschöne Bilder, die umrahmt werden, schützen Die Brücke - Transit in den Tod davor dem Sentiment- und Genreklischees zu verfallen. Pures Vergnügen am Visuellen und bis zur letzten unwichtigen Aufnahme (selbst in einer Pufferzene, in welcher der Detektiv aus dem Auto steigt und nach Hause geht, hat eine solche Beleuchtung, so dass man sieht, wie jemand hierüber als integralen Bestandteil des Ganzen nachdachte), eine kühle und zurückgezogene Atmosphäre, eine interessante Sonde ins skandinavische Gewissen und trotz der Vorhersehbarkeit gibts´ hier ein stark emotionales Finale ... Sofern Sie bei Namen wie Mankell, Nesbo oder Larsson zumindets ein wenig die Ohren spitzen, und sich manchmal eine BBC-Version des Wallander fetischistisch reinziehen, dann muss dies den Panzer der gefrorenen Landschaft des Herzens gezwungenermaßen durchdringen. 2. Serie: Es gibt hier ein bisschen mehr Eselsbrücken sowie eigentümliche Diskrepanzen, eine wiederum ein wenig zweckgerichtete Arbeit mit Nebenlinien (Charaktere und ihr Schicksal erscheinen lediglich als zielgerichtete "Komplikationen" der Handlung). Andererseits haben die Macher diesmal dazugelernt und die Spannung sowie die "globale" Perspektive des Falles konstant beibehalten. Sofern denn die erste Serie um den 7. Teil herum etwas absackte, so ist das Tempo hier konstant und die Abstufung erfolgt paradoxerweise durch eine Verschiebung auf die intime Ebene der Charaktere. Das Ende ist eines der besten, was es im Genre zu sehen gibt. Es fehlt hier selbst an einem monströsen Cliffhanger der Haupthandlung nicht, jedoch die größte Stärke der Erzählung besteht im Wiederholen des Racheakts vom Ende der ersten Serie. Jens, als "Vermächtnis" der ersten Serie funktioniert die ganze Zeit über großartig, und während die Dialoge und sozialen "Fauxpas" von Saga und Martin der selben Intensität entbehren, treibt das abgemagerte Gespenst des "Terroristen der Wahrheit" ihre Beziehung weiter dem bitteren Finale entgegen. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, denn die Macher haben die Fähigkeit unter Beweis gestellt, Qualität aufrecht zu erhalten, das Konzept nicht zu ändern und dennoch weiterzumachen. Außerdem unterliegt die Saga im Gegensatz zu Sherlock nicht der Funktionsweise eines "sozialen Superstar". Je mehr sie sich öffnet, desto menschlicher, unvollkommener und auch weniger cool wirkt sie. Eigentlich ist sie in Anbetracht ihrer Hässlichkeit ziemlich nervig und in gewisser Hinsicht beginnt sie, ihre Kollegin Kommissarin Lund zu provozieren. () (weniger) (mehr)