Gegenüber

Der ruhige, wenig ehrgeizige Streifenpolizist Georg Hoffmann ist alles andere als ein Held. Doch bei einem gefährlichen Einsatz rettet er seinem jün­geren Partner Michael das Leben und soll dafür befördert werden. Auch wegen seiner scheinbar harmonischen Ehe mit der Grundschullehrerin Anne wird er von seinen Kollegen beneidet. Das Familienglück täuscht je­doch: Anne leidet fast krankhaft darunter, dass sie keine Anerkennung
fin­­det, was sich in verbalen und manchmal gewalttätigen Ausbrüchen äu­ßert. So schlimm wird es, dass Georg es nicht einmal wagt, seiner Frau zu er­zäh­len, dass er Michael gerettet hat oder dass sein Sohn das Studium
hinschmeißen will. In wöchentlichen Besuchen bei Annes Eltern muss das Ehepaar immer wieder die Verachtung des Vaters ihnen gegenüber erdulden, wenn er einen Scheck ausstellt, um das Stu­di­um der beiden Enkelkinder zu finanzieren. Erst recht gerät das labile Gleich­ge­wicht der Familie ins Wan­ken, als Georg eines Abends seine Kollegen zum Feierabendbier nach Hau­se einlädt und Anne heftig mit Michael zu flirten be­ginnt. (Berlinale)