Kiki

Die Ausnahme bestätigt die Regel. Vielleicht der einzige Film, der genau so ist, wie ich darüber gelesen habe. Ein Fiasko, das Mary Pickfords Karriere zu Grabe trug, obwohl sie ein hervorragendes Ton-Debüt ablieferte. Mary verwandelte Norma Talmadges Stummfilmhit in einen Tonfilm und setzte ihr erwachseneres Image aufs Spiel. Mitte der 1920er Jahre war klar, dass sie keine Kinder spielen konnte, aber Anfang der 1930er Jahre war sie noch meilenweit davon entfernt, eine glaubwürdige Kiki zu sein. Verkrampftheit, Dilettantismus und Langeweile waren das Ergebnis von Marys Versuch, einen Stil zu entwickeln, der Betty Boop hätte parodieren können, aber noch weiter ging. Die kleine, dürre Legende hat ihre Locken verloren und sich zu einem weinerlichen, verrückten Dummchen degradiert, das selbst zwischen Karussells Verachtung hervorrufen würde. Die gute Zusammenarbeit von Mary und Sam Taylor endete 1929, danach sollten sie sich nie wieder begegnen. Die einzige, die hier positiv erwähnt werden sollte, war Margaret Livingston, und das ist wirklich nicht genug. (05.01.2010)