Terra X: Der Nibelungen-Code

(Fernsehfilm)
Deutschland, 2007, 2x44 min

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Folge 1: Deckname Siegfried Es ist ein fantastisches Epos: Jeder hat schon einmal vom Nibelungenlied gehört. Der unbekannte Dichter hat historische Fakten mit mythischen Elementen zu einem brisanten Thriller verwoben. Spätestens seit der Romantik gehört das Nibelungenlied zu den beliebtesten Sagen im deutschsprachigen Raum. Die Suche nach den realen Hintergründen des Epos wirft noch viele Fragen auf. Woher stammt die Legende vom Feuer speienden Drachen? Der Verfasser verschlüsselte seine Botschaften jedoch derart, dass sich Wissenschaftler bis heute darüber streiten, wer wen im Nibelungenlied darstellt und welche Ereignisse hinter den Anspielungen stehen. Nach Meinung einiger Experten verbirgt sich hinter dem sagenumwobenen Helden Siegfried der berühmte Germanenfürst Armin, der Cherusker. Beide Figuren stehen tatsächlich in engem Zusammenhang mit Xanten, der Heimat des Drachentöters. 
Armin machte dort in Diensten der römischen Besatzer Karriere, bevor er in Guerillamanier den Legionen des Varus im Jahr 9 nach Christus die verheerende Niederlage im Teutoburger Wald bescherte. Eine andere Spur führt zu den Merowingern, die sich im 6. Jahrhundert am Rhein ansiedelten und von einem König regiert wurden, der ebenfalls auf Siegfried passen könnte. Weist die unverwundbare Haut, die der Sagenheld durch das Bad im Blut des getöteten Lindwurms erlangte, in Wahrheit auf eine seltene Erkrankung im Herrscherhaus der Merowinger hin? Oder trug der Hauptprotagonist des Nibelungenliedes einen der damals üblichen Schuppenpanzer aus Hornplättchen? Und was hat es mit dem magischen Schwert des Helden auf sich? In einer spannenden Spurensuche folgt der "Terra X"-Wissenschaftskrimi der Indizienkette verschiedener Forscher, um das Knäuel aus Fiktion und Fakten zu entwirren.

Folge 2: Kriemhilds Todesspiel Das Nibelungenlied gehört zu den beliebtesten Sagen im deutschsprachigen Raum. Die Forschung ist sich einig: In dem Epos stecken jede Menge historische Anspielungen auf die Germanen. Seit dem Mord an Siegfried sinnt Kriemhild auf Rache. Ihre Chance naht nach der Heirat mit dem Hunnenkönig Etzel. Sie lädt den Wormser Hof in die Residenz ihres neuen Ehemanns ein und entfesselt durch geschickte Intrigen einen Kampf, den keiner überlebt. Das blutige Drama geht auf das 6. Jahrhundert zurück. Mit hunnischen Hilfstruppen überrollt der römische Feldherr Flavius Aetius Westeuropa und zerstört auch das Reich der Burgunder bei Worms. Geschickt tarnte der Verfasser in den Hauptfiguren Persönlichkeiten der Weltgeschichte, um an ihre Taten zu erinnern. So verbirgt sich hinter Etzel der legendäre Hunnenkönig Attila, hinter Dietrich von Bern der Friedensfürst Theoderich der Große und hinter Kriemhild die Burgunderprinzessin Hildiko.
Der Dichter komponierte sein Epos als Fact- und Fiction-Story. Er bezog Schauplätze ein, die es tatsächlich gab und die jeder damals kannte. Die Bühne des Geschehens umfasst die gigantische Strecke von Xanten am Niederrhein bis hin zur Etzelburg bei Gran in Ungarn. Der Privatgelehrte Heinz Ritter-Schaumburg behauptet jedoch, die Reise sei gar nicht nach Ungarn, sondern nach Soest gegangen. Das verwirrende Puzzle aus Dichtung und Wahrheit hält nicht nur Historiker in Atem, sondern zieht auch Schatzsucher in ihren Bann. Einer der Glücksritter ist der Mainzer Architekt Hans Jörg Jacobi, der glaubt, das Versteck des Nibelungenhortes zu kennen. Die Dokumentation geht auf Spurensuche nach dem Vermächtnis der burgundischen Könige, denen das Nibelungenlied ein ewiges Denkmal gesetzt hat. (ZDF)

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