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Seit zehn Jahren fährt Lena, verheiratet mit dem evangelischen Pfarrer Hermann Droemer und Mutter einer erwachsenen Tochter, jedes Jahr im November für vier Wochen allein in Urlaub, in die Toskana, wie sie sagt. Doch diesmal kehrt Maria nicht zurück – noch am Tag ihrer Abreise bekommt Herrmann die Nachricht von ihrem Tod. Ein Busunfall bei Bremen. Ihr Tod gibt Hermann Rätsel auf. Warum Bremen, wo sie doch in den Süden wollte? Als dann auch noch eine Postkarte – von Lena unterschrieben – aus der Toskana eintrifft, begibt sich Hermann auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spuren führen nach Sylt. Dort findet Hermann Lenas “Novembermann”. Henry ist ein blinder Klavierlehrer, der allein in einem Haus an den Dünen lebt. Hermann beobachtet seinen Konkurrenten und schleicht sich als Klavierschüler in dessen Leben. Er lernt einen blinden Mann mit anarchischem Charme und unstillbarem Lebenshunger kennen. Henry weiß nicht, wen er vor sich hat. Er leidet zunehmend darunter, dass Lena, von der er weder eine Adresse noch eine Telefonnummer besitzt, immer noch nicht aufgetaucht ist. Der Monat mit ihr ist sein Lebenselixier. Bald entsteht zwischen den beiden Männern eine Beziehung zwischen unterdrücktem Hass, viel Spott und verhaltener Sympathie. Der Kirchenmann Hermann muss erkennen, dass der blinde Henry an seiner Lena Saiten zum Klingen gebracht hat, die ihm in den vielen Jahren der Ehe verborgen geblieben sind. In einer Mischung aus Verzweiflung, Wut und Eifersucht fasst er den Entschluss, Henrys Hoffnungen auf Lenas Ankunft endgültig zu zerstören. (Verleiher-Text)

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