Inhalte(1)

Während sich das Jahr 1955 dem Herbst nähert, fällt auf die schillernde Schönheit des Istanbuler Stadtteils Beyoglus der Schatten der angespannten politischen Lage der Türkei. Die demokratische Partei interessiert sich sehr für Behcet, dessen Vater, ein extremer Nationalist, in Antakya eine mächtige Anhängerschaft hat. Behcet ist Assistent an der juristischen Fakultät in Istanbul und schmiedet mit seiner Verlobten Nemika Zukunftspläne. Gleichzeitig bringen ihn seine Erziehung und der einflussreiche Charakter des Vaters auf extreme Gedanken. Nicht einmal Suat, ein guter Freund, mit einer unterschiedlichen Anschauung, kann ihn von diesem Weg abbringen. Doch Behcet ist mehr als angetan von der Nachbarin Elena, die er heimlich beobachtet. Elena, die merkt, dass sie beobachtet wird, ist eines der einzigartigen Teile, die die kosmopolitische Schönheit Beyoglus bilden - eine Prostituierte, die von ihrer Großmutter, hochrangigen Bürokraten angeboten wird. Zwischen Enkelin und der Großmutter besteht auch wegen der instabilen politischen Lage und der Tatsache, dass sie als Nicht-Muslime in einer muslimischen Gesellschaft leben, eine Solidarität und ein verborgenes Band der Verbundenheit. Die Wege von Behcet und Elena kreuzen sich und gegen alle Wahrscheinlichkeit entwickelt sich eine unaufhaltsame Liebe zwischen den beiden. Zwar sind Elena und Behcet in den Armen ihrer Liebe "gleich", aber auf dem Boden des Landes, in dem sie leben, stehen sie auf "anderen" Seiten, denn trotz seiner Liebe heimlichen Liebe zu Elena schreitet Behcet auf einem Pfad, der von einer militanten Feder von Mal zu Mal in einer immer dunkleren Farbe gezeichnet wird. So entfernt er sich mit jedem Schritt immer mehr von Elena. Elena hingegen versucht mit der Liebe zu Behcet ihr von der Großmutter vorgezeichnetes Schicksal hinter sich zu lassen. Dabei aber stößt sie an die Grenzen: An die Mauern einer extremen Politik, die ihren Geliebten festhalten. (Kinostar)

(mehr)