Koi Mere Dil Mein Hai

Die dürftige Handlung des klassischen Vierecks würde für die Länge eines einfachen Werbespots ausreichen, und hier wird sie in über zwei Stunden präsentiert. Meinetwegen. Es ist nicht gerade das Schlimmste, was einem passieren kann, aber indische Filme können viel besser zaubern. Das Hauptproblem ist die unverhältnismäßig häufige Wiederholung von MTV-Clips und das fade Vor-Hochzeits-Gedöns. Die Dialoge gleichen den Perlen eines sozialrealistischen Gesprächs zwischen Liebenden, und die schauspielerische Leistung kann sich mit der von Zeit der Sehnsucht und Baywatch Hawaii messen. Die Präsentation des Films als solche wird durch die verschwenderische Mediaway-Version auch nicht in jeder Hinsicht verbessert; lediglich die phonetisch transkribierten Untertitel sind großartig. Ich frage mich, wo Asha und Raja heute sind? Hoffentlich werden sie nie als Zwilling von Manuela mit einem von einer Schiffsschraube getroffenen Gesicht ins kollektive Bewusstsein vordringen. Trotzdem lohnt es sich für mich, diese unglücklichen Erinnerungen zumindest beiseite zu schieben und lieber etwas über die Farbe einer anderen Kultur zu lernen. Eine solche Hochzeit in Rot ist ein Erlebnis für sich. (02.03.2010)