Draussen bleiben

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Valentina (16) ist zusammen mit Mutter und Bruder aus dem Kosovo nach Deutschland geflohen, Suli (17) mit ihrer Familie aus dem Nordwesten Chinas. Die beiden Mädchen haben sich in einer Münchner Flüchtlingsunterkunft angefreundet. Sulis Familie wurde schnell als Flüchtlinge anerkannt, während Valentina mit Mutter und Bruder noch immer auf eine Aufenthaltsgenehmigung wartet. In dieser Unsicherheit ist Valentina aufgewachsen und hat sich ihr Selbstbewusstsein erkämpft. Sie ist stark, sie ist unabhängig, aber sie kennt sich mit der Liebe noch nicht aus und hat außerdem ständig Hunger. Suli ist Uigurin. Vor neun Jahren ist die Familie aus dem Nordwesten Chinas geflohen. Sie konnten in eine kleine Wohnung am westlichen Stadtrand von München ziehen. Suli hat jetzt ein eigenes Zimmer, dafür aber keine Nachbarn mehr, mit denen sie einfach so reden kann. Draußen in der Anonymität der Stadt fühlen sich die beiden Freundinnen frei. Hier sind sie nicht dem Einfluss der Brüder, Eltern, Lehrer oder Behörden ausgesetzt und hängen gemeinsam mit Diana, Yasi und den anderen Mädchen in U-Bahnhöfen, beim Chatten oder auf dem Bolzplatz ab. Valentina ist die Anführerin der Mädchengang; sie nennen sich die "Harras Ladies".

Sie spielen Straßenfußball. Doch eigentlich geht es um ganz andere Dinge. Valentina muss für vier Wochen in Jugendarrest: Widerstand gegen die Staatsgewalt. Sie hat sich bei einer Schlägerei mit der Polizei angelegt. Die Mutter mischt sich schon lange nicht mehr ein. Sie kocht, wäscht, bügelt und putzt ab und zu für ein kleines Taschengeld das Treppenhaus der Flüchtlingsunterkunft. Suli bewundert Valentina, denn sie ist mutig und stark. Aber manchmal macht sie sich auch Sorgen um die Freundin: Valentina ist viel zu unruhig. Sie will nicht auf bessere Zeiten warten, sie will ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Der Film zeigt ein Leben in Deutschland, das Aufwachsen und Aufwachen in einem bestimmten sozialen Milieu. "DRAUSSEN BLEIBEN" ist ein Film über das Heute, in dem die Frage nach dem Morgen mitschwingt. Valentina und Suli. Noch wäre alles offen. Das macht der Film bewusst und rückt dabei das individuelle Potenzial jenseits aller Statistiken über die so genannten Parallelgesellschaften in den Blick. (ZDF)

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