Kritiken (1)

NinadeL 

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Deutsch Die österreichische Version von Wild Girl ist ein unterhaltsamer Film, eine wunderbare Ergänzung zur tschechischen Version. Für die österreichischen Nachbarn ist es natürlich andersherum. Die großen und kleinen Unterschiede zwischen den beiden Filmen, die beide von Jan Sviták inszeniert wurden, haben mich völlig in Anspruch genommen. Das Hauptpaar, Rolf Wanka und Roszi Czikós, beeindruckte seinerzeit so sehr, dass sie in Irenes Roman noch einmal zusammengeführt wurden. Im Gegensatz zu Nancy Rubens ist Roszi eine etwas ernstere, subtilere und weniger spektakuläre Heldin. Sie ist im Grunde Nancy und Jiřina Steimarová aus der tschechischen Version in einer Person. Ihre Thessa ist keine Wilde, sondern ein sportliches junges Mädchen, der erst das Verliebtsein echte Probleme im Leben bereitet. Sie ist nicht so explosiv und zerstört nicht alles um sich herum in einem Affekt. Ihr Vater, gespielt von Fritz Imhoff, ist im Kontext mit Theodor Pištěk etwas anderes, er ist nicht so spektakulär hilflos, er ist eher verweichlicht. Das Gegenstück zu Franta Paul, Tibor von Halmay, ist auch Träger eines ganz anderen komischen Stils, seine Ängstlichkeit strotzt nicht vor Doppeldeutigkeiten und seine Maske ist ideenlos. Das Paar Else Lord und Rudolf Carl ist dagegen sympathischer als Antonie Nedošinská und Břetislav Hrstka, ihre Liebe ist glaubwürdiger. Die anderen, darunter Lizzi Holzschuh, sind sehr bodenständig. Rolf Wanka selbst ist als Peter Danner, Juniorchef der vereinigten Automobilfabriken, ein Paradebeispiel für einen Schauspieler aus mehreren Sprachversionen, der sich wie Anny Ondráková perfekt auf partielle Nuancen einstellen konnte. Während er in der tschechischen Fassung das heitere Spiel von Rubensová reichlich unterstützt, ist er hier eher zurückhaltend und anspruchsvoll. ()