Die Stämme von Köln

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Deutschland, 2011, 92 min

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Als Kölner Stämme bezeichnen sich rund 80 Vereine aus Köln, deren Mitglieder sich in ihrer Freizeit als Hunnen, Mongolen, Wikinger, Indianer oder Afrikaner verkleiden. Sie schlüpfen in die Rolle von Attila, dem Hunnenkönig oder Dschingis Khan und das nicht nur im Karneval: Während der Sommermonate campen sie in Kölner Parks und Grünanlagen, um gemeinsam mit der Familie, Freunden und Arbeitskollegen in opulenten Rollenspielen historische Epochen und "fremde" Kulturen in Szene zu setzen. Doch was treibt so viele Menschen dazu, in die Rolle einer anderen Persönlichkeit zu schlüpfen, um so Geschichte(n) "am eigenen Leib" zu erfahren? Dieser Frage ist die Ethnologin und Regisseurin Anja Dreschke während ihrer filmischen Feldforschung bei den Kölner Stämmen nachgegangen. Über mehrere Jahre hat sie die Vereine bei ihren Aktivitäten im Karneval, in Vereinslokalen und auf Sommerlagern begleitet. So ist eine Langzeitbeobachtung entstanden, die den Protagonisten viel Raum lässt, ihre eigene Sichtweise zu entfalten. Wir erfahren beispielsweise, dass die Faszination für US-amerikanische Historienfilme in den 1950er Jahren zur Gründung des ersten "Hunnenstamms" geführt haben soll. Andere wiederum berufen sich auf die Heilige Ursula, die der Legende nach in Köln von den Hunnen getötet wurde, so erzählt man sich zumindest. (WDR Fernsehen)

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