Giuseppe Verdi: Don Carlo - Mailänder Scala 2023

(Theateraufzeichnung)
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„Don Carlo“ wurde von Verdi 1867 im Auftrag der Pariser Oper geschrieben und reiht sich mit seinen theatralischen Elementen in die Tradition der französischen Grand opéra ein: ein Operngenre für große Stimmen und Bühnenmomente. Verdi wusste sich der entsprechenden Elemente bestens zu bedienen: die grandiose Monumentalität (Szenen mit großen Menschenmengen wie dem Chor mit seiner Darbietung von „Spuntato ecco il di d’esultanza“), packende Augenblicke oder Figuren (der Großinquisitor, das Autodafé, der Freundschaftsschwur von Rodrigo und Carlo) und Charakterstücke, die das Publikum erfreuen (Ebolis spanisch anmutendes „Lied vom Schleier“). Die Mailänder Fassung der Oper gehört zum Standardrepertoire der großen Scala-Dirigenten, darunter unter anderem Tullio Serafin, Arturo Toscanini, Claudio Abbado – er dirigierte zweimal, zur Spielzeiteröffnung am 7. Dezember 1968 und 1977 – und Riccardo Muti.
Diesmal gibt auch Lluís Pasqual an der Scala erneut sein Können zum Besten. Der Regisseur mit einem Hang zum Barock gründete das Teatre Lliure in Barcelona, arbeitete bereits unter der Leitung von Giorgio Strehler am Piccolo Teatro in Mailand und war am Pariser Odéon tätig. Die Oper „Don Carlo“ beruht auf Schillers mit Intrigen gespicktem Drama „Don Karlos“. Das Meisterwerk behandelt Themen wie Freiheit und Menschenwürde zu Zeiten der Aufklärung. Verdis Oper handelt von einer verzwickten Liebesgeschichte und geht essenziellen Fragen auf den Grund: Ist Allmacht ein Zeichen für Autorität? Ist das Zugeben von Schwäche gleichzusetzen mit Kontrollverlust? „Don Carlo“ von Verdi ist ein intrigenreiches politisches Drama von zeitloser Gültigkeit. (arte)

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