Muh! Die Geschichte des Hornviehs


Das Rind erobert die Weiden (E01)

(Folge)
  • Frankreich Le Bœuf à la conquête des prairies
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Frankreich, 2021, 43 min

Inhalte(1)

Die Kühe, Stiere und Ochsen der westlichen Welt stammen alle vom eurasischen Auerochsen ab, der inzwischen ausgestorben ist und dessen Verbreitungsgebiet sich vom heutigen Marokko bis nach Sibirien erstreckte. Domestizierte Rinder begleiteten ihre Hüter auf Migrations- und Handelsrouten und erreichten vor circa 8.500 Jahren Westeuropa, Nordafrika und den Persischen Golf. Ihr Erscheinungsbild veränderte sich vor allem durch Auslesezucht: Für eine bessere Beherrschbarkeit des Tieres und optimale Leistungen bei Feld-, Zug- und Transportarbeiten wurde die Widerristhöhe reduziert, die Schnauze verkürzt sowie der Rücken und der Körper insgesamt, vor allem aber das Hinterteil, verbreitert. In Anatolien im Osten der heutigen Türkei haben die Menschen sehr früh damit begonnen, Rinder für landwirtschaftliche Arbeiten sowie zur Milch- und Fleischgewinnung zu nutzen. Hier wird das Tier in traditionellen Stierkämpfen gefeiert, bei denen ganze Dörfer zusammenkommen.
In Portugal transportieren Ochsen noch heute Steine und Baumaterial und ermöglichen so den Menschen, auch im unwegsamen Gelände Terrassen anzulegen und das Land zu bewirtschaften. Zudem werden hier nach wie vor Stierkämpfe veranstaltet, die ursprünglich dazu dienten, das Leittier in großen Herden bei der Wanderweidewirtschaft zu bestimmen. Im Westen der USA durchstreifen die Cowboys seit Jahrhunderten die Great Plains auf der Suche nach Weidegründen. Auch hier hat das Rind einen besonderen Platz im Herzen der Menschen, und diese Liebe findet in den weltbekannten Rodeos ihren Ausdruck. Im Südwesten Frankreichs werden in der Gascogne und im Baskenland alte Rassen erhalten und traditionell genutzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Doppelnutzung für Milch und Fleisch sowie der Erhalt von natürlichen Lebensräumen, Flussauen und unkultivierten Gebieten in den Pyrenäen. (arte)

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