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Buchhalter Bienbusch ist eine treue Seele. Seit Jahrzehnten sortiert er gewissenhaft im Auswärtigen Amt die saftigen Spesenquittungen der Bürokraten. Er selbst lebt bescheiden und ist damit nicht unzufrieden. Nur manchmal träumt er davon, zu singen wie Sinatra. Da katapultiert Bienbusch ein schwieriger Auftrag unversehens in ein anderes Leben: Er muss Dr. Ritter vom Ressort “Kontakte zu ethnischen Minderheiten in aller Welt” einen kleinen Betrag in bar aushändigen. Doch dieser Dr. Ritter ist nicht auffindbar. Bienbuschs Chef macht Druck. Bienbusch entschließt sich in seiner Verzweiflung, Ritter in einem Restaurant zu belästigen. Doch als er sich in den Gourmettempel wagt, begegnet er dort nur einem Heer dienstbarer Geister, die ihn mit sanfter Gewalt zu einem kostenlosen Festmahl nötigen, sobald er den Namen Dr. Ritter fallen lässt. Das ist nur ein erster Vorgeschmack. Als Bienbusch tags darauf Ritter am Flughafen abfangen will, bewirkt dessen Name wieder Wunder. Alles fügt sich wie von selbst, und ehe Bienbusch weiß, wie ihm geschieht, wacht er nach einer Spritze gegen die Flugangst in Kapstadt, Südafrika, auf. An Ritters Stelle landet er verzagt in einem Nobelhotel, wo eine Kreditkarte und eine Schönheit namens Maria auf ihn warten. Erst als er im Hotel zwei hohen Beamten begegnet, dämmert es Bienbusch: Dr. Ritter gibt es gar nicht. Er ist nur ein Posten im Etat. Spesenritter, die die Dressur des Amtsschimmels beherrschen, genießen auf Kosten des Steuerzahlers ein süßes Leben unter Palmen. Bienbusch ist empört. Da tritt sein Vorgesetzter Dr. Sorge auf den Plan, der Erfinder der Ritter-Stelle, dem er ahnungslos die Hotelsuite weggenommen hat. Bienbusch ist für Sorge und dessen Komplizen zur Gefahr geworden. (Verleiher-Text)

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